Er trägt noch heute den Titel des „Meister-Machers“. Und auch mit dem FC Schalke 04 konnte Felix Magath große Erfolge feiern. Doch er erlebte auch die Schattenseiten des Fußballs beim Pottklub.
Unter welchem Druck der ehemalige Coach vom FC Schalke 04 damals stand, ließ er sich nie wirklich anmerken. Doch über zehn Jahre später macht er nun ein überraschendes Geständnis.
FC Schalke 04: Magath mit überraschenden Worten: „Das hat mich kaputt gemacht“
Von seinen Spielern, aber auch von sich selbst verlangte Magath immer alles ab. Bis zur äußersten Belastungsgrenze musste es gehen. Das gehöre nun mal zum Leistungssport und wenn man ganz oben stehen wolle dazu, so seine Devise. Nicht ohne Grund wurde er auf den Spitznamen „Quälix“ getauft.
Schwäche zu zeigen, ist da eigentlich ein Tabu. Umso überraschender die Worte des großen Trainers im Interview mit dem „Kicker“ als er auf den Fall Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach angesprochen wird: „Nach meiner Zeit auf Schalke 2011 hatte ich eindeutig Symptome und stand kurz vor einem Burnout. Ein Jahr lang hatte ich mich dort trotz großer Erfolge wie Bundesliga-Platz 2 ständig gegen Kritik wehren müssen. Das hat mich kaputt gemacht.“
Magath erlebt Achterbahnfahrt mit FC Schalke 04
2010 beendete der S04 die Saison noch auf dem 14. Tabellenplatz und galt als nicht konkurrenzfähig. Ein Jahr später stand Felix Magath an der Seitenlinie und schaffte die Wende: Platz Zwei und die Champions-League-Teilnahme. In der einen Saison noch als Held gefeiert, wurde er in der nächsten zum großen Buhmann auserkoren.
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In den ersten zehn Spielen schaffte der Pottklub nur einen Sieg und legte den bis dato schlechtesten Start der Vereinsgeschichte hin. Als Trainer wurde dem heute 68-Jährigen die Schuld für das kollektive Versagen zugesprochen. Am 16. März 2011 wurde er dann mit sofortiger Wirkung von seinem Trainerposten entbunden.
Ex-S04-Coach kurz vor Burnout
„Ich war froh, dass es in Schalke zu Ende war“, sagt Magath weiter. Die Bilder von dem Aus von Sportdirektor Max Eberl bei der Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach rührten nicht nur die Fohlen-Fans. Jetzt gesteht auch Felix Magath, dass er kurz vor einem Burnout stand. Die Symptome habe er lange ignoriert: „Der Wecker klingelte, aber ich wollte nicht aufstehen. Ich habe diese Symptome nicht beachtet, ich wollte der Verantwortung gerecht werden.“
Dabei betont der 68-Jährige nochmal unter welchem öffentlichen Druck die Verantwortlichen stehen: „Alles ist öffentlich. Du wirst nicht geschützt, sondern als Freiwild missbraucht. Es gehört doch dazu, dass Trainer oder Spieler mit den übelsten Beleidigungen beschimpft werden – aber wehe, sie würden sich wehren! Wenn man es gerade mal will, sind Fußballer auch Menschen; sonst haut man auf sie drauf“, so Magath. (cg)