„Er war ein Supertyp“, sagt Manfred Dubski über Branko Oblak. „Branko war ein Weltklasse-Kicker.“ Von 1975 bis 1977 trug der Slowene 49-mal das Schalker Trikot. Erst ein Jahr später als erhofft konnte er nach Gelsenkirchen wechseln.
Gelsenkirchen.
„In Schalke hatte ich tolle Mitspieler: Hannes Bongartz, Klaus Fichtel, Erwin und Helmut Kremers, und jeder hatte seine Qualitäten. Ich habe sogar noch mit Reinhard Libuda zusammen trainiert. Leider war Stan nicht mehr aktiv, als ich im Parkstadion spielte. Aber ab und zu kam er zum Training. Wenn er sich den Ball nahm, konnte man sehen, dass er ein großer Spieler war. Er heißt ja nicht umsonst: An Gott kommt keiner vorbei – außer Stan Libuda“, erinnerte Branko Oblak, der Mitte der 70er-Jahre auch mal Königsblau getragen hatte.
Bereits während der Vorrundenspiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 war der Slowene, der für die jugoslawische Nationalmannschaft auch im neu erbauten Gelsenkirchener Parkstadion auf Torejagd ging, dem S04-Vorstand aufgefallen. Es sollte aber noch ein Jahr dauern, bis er den Weg nach Gelsenkirchen fand. Im Herbst 1975 geriet der damalige Schalker Vizepräsident Heinrich Orzewalla („Onkel Heini“) nach einem Länderspiel Jugoslawiens gegen Schweden richtig ins Schwärmen, als er den „Slowenischen Fußballer des Jahrhunderts“ zusammen mit anderen königsblauen Vorstandsmitgliedern auf dem grünen Rasen unter die Lupe nahm.
Eigentlich war der Vertrag zwischen Branko Oblak und Schalke schon lange perfekt, doch der gelernte Grafiker aus Ljubljana traf erst im Herbst 1975 in Gelsenkirchen ein und bezog sofort mit seiner Familie eine Wohnung in Rotthausen. In Jugoslawien musste der Spieler von Hajduk Split nämlich erst seinen Militärdienst ableisten.
„Er war ein Supertyp“
Am 25. Oktober 1975 stand der damals 28-Jährige Branko Oblak erstmals im S04-Team. Doch sein Debüt im Schalker Dress hatte sich der ehrgeizige Slowene anders vorgestellt, denn an diesem Tag verloren die Knappen das Auswärtsspiel gegen Bayer Uerdingen mit 2:3.
Im Ruhrgebiet fühlte sich Branko Oblak recht wohl und kam mit seinen Mitspielern sehr gut aus. „Er war ein Supertyp“, erinnert sich auch Mannschaftskollege Manfred Dubski. „Branko war ein Weltklasse-Kicker.“ In seiner langen fußballerischen Laufbahn wurde der Slowene, der heute in Koper an der Adria (Istrien) lebt, 50-mal in die Nationalmannschaft seines Landes berufen und schoss bei diesen Einsätzen von 1970 bis 1977 acht Tore.
In Schalke bildete der Linksfuß zusammen mit Hannes Bongartz ein überragendes Mittelfeld. Die erste gemeinsame Saison brachte die Schalker auf Platz sechs, in der folgenden Spielzeit rückten die Königsblauen sogar bis auf den zweiten Rang vor. Branko Oblak verließ im Sommer 1977 Schalke in Richtung Bayern. Der agile Slowene trug in diesen zwei Jahren 49-mal das Schalke-Trikot und schoss fünf Tore. Für den FC Bayern absolvierte er noch 71 Spiele, ehe er 1980 in seine Heimat zurückkehrte und dort noch zwei Jahre für Sibenic kickte. Später übernahm er die slowenische Nationalmannschaft, wurde aber überraschend 2006 entlassen, stieg danach aber als Nachwuchscoach bei einem slowenischen Zweitligisten ein.