Dieser Schalke-Fan verließ das Stadion nach 25 Derby-Minuten und verpasste die unfassbare Aufholjagd
Dortmund lag im Derby beinahe uneinholbar vorn
Doch Schalke drehte die Partie in der zweiten Halbzeit
Da schon nicht mehr im Stadion: Pechvogel-Fan Lukas
Dortmund.
Wahnsinn! Sensationell! Absolut irre! Kaum ein Superlativ reicht aus, um die unfassbare Aufholjagd des FC Schalke 04 am 25. November bei Borussia Dortmund zu beschreiben.
Welcher Schalke-Fan wäre da nicht gerne dabei gewesen, um nach dem Ausgleich in der 94. Minute zum 4:4 auf den Rängen völlig auszurasten? Lukas (20) hatte die Möglichkeit, war mit seinem Kumpel Marcel im Signal Iduna Park. Doch nach dem 0:4-Pausenrückstand hauten sie ab. „Marcel hatte noch protestiert – aber ich hatte keinen Bock mehr“, sagt Lukas.
Sie sollten die größte Derby-Aufholjagd aller Zeiten verpassen. Und damit nicht genug.
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„Das geht hier 7:0 aus“
„Das ist so eine bittere Scheiß-Geschichte“, sagt Lukas nach dem Derby in Dortmund. „Schon nach dem 3:0 wollte ich gehen – ich dachte das geht 7:0 aus“, berichtet der 20-Jährige. Zu dem Zeitpunkt feierten die BVB-Fans eine gigantische Party auf der Südtribüne.
Als dann in der 25. Minute das vierte Tor fiel, schnappte sich Lukas seinen Kumpel Marcel und setzte sich ins Auto. „Ich konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie wir abgeschlachtet werden.“ Bloß weg aus Dortmund. Weg von dieser Schmach.
„Marcel war richtig sauer auf mich“
Zu Hause angekommen, schaltete Lukas seinen Fernseher an. Plötzlich kam Schalke zurück. Erst fiel der Anschlusstreffer, dann der Doppelschlag. „Da hab ich Marcel über Whatsapp geschrieben: „Wenn das noch Unentschieden ausgeht, gehe ich nie wieder zu einem Auswärtsspiel ins Stadion.“
Doch genau so kam es. Schalke drehte die Partie und am Ende waren es die Königsblauen, die die Hütte in Dortmund vor lauter Ekstase beinahe abrissen.
Unglaubliche Statistik des ultimativen Unglücksrabe der Saison
Dieses Gefühl blieb Lukas in der bisherigen Saison bisher verwehrt. Denn immer wenn der Schalker Pechvogel zum Auswärtsspiel reist, bekommt Königsblau auf die Mütze. Der Dauerkarteninhaber aus Sprockhövel war bei den Gastauftritten in Hannover (0:1) und Hoffenheim (0:2) dabei.
Zu den Auswärtsspielen in Berlin (2:0), Bremen (2:1) und Freiburg (1:0) schaffte er es nicht. „Das kannste doch niemandem erzählen“, ärgert sich Lukas.
Von seiner persönlichen Unglücks-Geschichte abgesehen, war Lukas nach dem Ausgleich natürlich auch überglücklich. Bleibt für die Schalker Fangemeinde nur zu hoffen, dass der Unglücksrabe sein Versprechen tatsächlich einhält. „Wenn ich wegbleibe, schießen wir ja Tore wie am Fließband“, sagte Lukas nach Abpfiff.
Lukas war nicht allein
Übrigens: Lukas war nicht allein. Die Dortmunder Polizei berichtete gegen 17 Uhr via Twitter, dass die ersten Schalker bereits den Heimweg antreten. Lukas haben sie allerdings nicht gesehen. Denn der Schalker Pechvogel fuhr mit dem Auto nach Hause.