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Die Schalker Top 15 – Von Sand bis Mpenza

Die Schalker Top 15 – Von Sand bis Mpenza

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Foto: imago
Am 1. Februar 2016 endete die Winter-Transferperiode. Wer waren die 15 Transfer-Tops des FC Schalke 04 in den vergangenen 25 Jahren?

Gelsenkirchen. 

Die Transfer-Top 15 der vergangenen 25 Jahre – aus der „Knappenschmiede“ zum Kader gestoßene Spieler sind nicht berücksichtigt.

Die Top 15 

15. Emile Mpenza (auf Schalke von 2000 bis 2003)

Eigentlich müsste der Stürmer aus Belgien in dieser Rangliste viel weiter oben auftauchen, wenn er in allen drei Jahren so gespielt hätte wie in den ersten sechs Monaten. So ist die Bilanz „nur“ normal. In 79 Bundesligaspielen traf er 26-mal für die Königsblauen, holte zudem mit Schalke 2001 und 2002 den DFB-Pokal.

14. Jefferson Farfan (2008 bis 2015)

So ganz einfach war Farfans Verhältnis zum FC Schalke 04 nicht immer. In fast jeder Transferperiode stand er vor dem Abschied, in Winterpause 2011/2012 bat er Felix Magath sogar um die Freigabe, wollte nach Wolfsburg wechseln. Farfan blieb und wollte dann am Ende der Saison 2012/2013 ablösefrei gehen. Doch kurz vor Saisonende einigten sich Farfans Berater und Schalke-Manager Heldt. Danach gehörte der Peruaner zu den Top-Verdienern und den Publikumslieblingen. Im Sommer 2015 gab es dann wieder Gerüchte – diesmal ging Farfan wirklich. In Abu Dhabi verdient er noch mehr als in Gelsenkirchen.

13. René Eijkelkamp (1997 bis 1999)

Eigentlich wollte der Stürmer im Jahr 1997 mit 33 Jahren seine Karriere schon beenden. Dann verletzte sich auf Schalke Youri Mulder – und Trainer Huub Stevens holte die „Giraffe“ aus Eindhoven nach Gelsenkirchen. Eijkelkamp konnte wegen dauerhafter Beschwerden an der Achillessehne kaum trainieren, traf in 44 Bundesligaspielen nur sechsmal, doch er avancierte mit einer kuriosen Spielweise und seiner lässigen Art schnell zum Publikumsliebling.

12. Johan de Kock (1996 bis 2000)

Einfache Aufgabe: Zählen Sie die Schalker Eurofighter-Mannschaft auf, von hinten nach vorn. Die ersten Namen sind: Lehmann, Thon, Linke, de Kock! Johan de Kock gehörte zu der Abwehrreihe, die knallhart, aber nur selten unfair die gegnerischen Stürmer bekämpfte. Dabei hatte er seine vermeintlich beste Zeit schon hinter sich, als er mit 32 von Roda JC Kerkrade nach Schalke kam. 1999 beendete er wegen anhaltender Verletzungsprobleme seine Karriere – und kehrte als studierter Straßenbau- und Wasserbau-Ingenieur schnell zurück. Denn er war am Bau der Arena beteiligt.

11. Thomas Linke (1992 bis 1998)

Da stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen Spottpreis holten Schalke den Verteidiger von Rot-Weiß Erfurt. Der wurde zu einer Stütze des Eurofighter-Teams, bestritt 175 Bundesligaspiele und holte 1997 den Uefa-Cup. Auch für Linke lohnte sich der Zwischenstopp auf Schalke. Er wechselte 1998 zum FC Bayern, gewann dort fünfmal den Meistertitel, dazu den DFB-Pokal, die Champions League und den Weltpokal. Mit der Nationalelf wurde er 2002 Vize-Weltmeister.

10. Andreas Möller (2000 bis 2003)

Der ablösefreie Wechsel von Andreas Möller von Borussia Dortmund zum FC Schalke 04 sorgte 2000 für großen Wirbel und enorme Skepsis der königsblauen Anhänger. Doch der Welt- und Europameister brachte im Spätherbst seiner Karriere noch gute Leistungen, wurde für die BVB-Fans zum „Verräter“ und für die Schalker zur „Kampfsuse“. Drei Jahre spielte Möller für die Blau-Weißen (86 Spiele/6 Tore), wurde mit der Mannschaft 2001 Vizemeister und holte den DFB-Pokal.

9. Youri Mulder (1993 bis 2002)

Wegen seines großen Kämpferherzens wurde der stämmige Stürmer 1993 nach seinem Wechsel vom FC Twente zum FC Schalke 04 schnell zum Liebling der Fans. Er kostete nur 700.000 Euro. Sein erstes Tor erzielte er in einem Derby gegen Borussia Dortmund – es war beim königsblauen 1:0-Triumph der Siegtreffer. Er ließ in 176 Spielen zwar nur 32 weitere Tore folgen, war aber so wenig aus der Uefa-Cup-Mannschaft wegzudenken, dass hinter dem Begriff „Eurofighter“ im Lexikon sein Name stehen müsste.

8. Olaf Thon (1994 bis 2002)

Er reckte als Kapitän 1997 in Mailand den Uefa-Cup in die Höhe – und ist auch heute noch bei fast jedem Heimspiel des FC Schalke 04 in der Arena. Wenn er etwas sagt, hören die Schalker zu, er ist Mitglied der Jahrhundertelf, Ehrenspielführer. Es war 1993 eine weise Entscheidung der Schalker, Thon für 1,25 Millionen Euro vom FC Bayern zurückzuholen.

7. Klaas-Jan Huntelaar (seit 2010)

48 Tore in 48 Pflichtspielen sind Vereinsrekord. In der Saison 2011/2012 traf er 29-mal und holte sich die Torjägerkanone. Der teuerste Einkauf der Klubgeschichte ist bisher jeden Cent wert. Schnell wurde er zum besten königsblauen Stürmer seit Klaus Fischer.

6. Gerald Asamoah (1999 bis 2011)

Als Schalke-Boss Clemens Tönnies im Sommer 2013 die Rückkehr der Legende verkündete, sagte er stolz: „Du verkörperst Schalke!“ Asamoah selbst strahlte und ergänzte nur: „Ich bin wieder zu Hause. Schalke hat mein Leben geprägt.“ Er war in zwölf Jahren bei den Königsblauen nicht der filigranste Spieler, jedoch ist die königsblaue Mannschaft dieser Zeit ohne „Asa“ undenkbar. Er bestritt 279 Bundesligaspiele für S04, stand als erster Schalke in einem WM-Finale auf dem Feld (2002), kam 43-mal in der Nationalmannschaft zum Einsatz (Schalker Rekord!) und lief in 51 internationalen Spielen für Schalke auf (ebenfalls Schalker Rekord!). Seine Karriere ließ er bei der U23 ausklingen, er ist für die Marketingabteilung DAS Schalke-Gesicht. Gekostet hatte er 1999 nur 1,5 Millionen Euro. Ein Schnäppchen.

5. Marcelo Bordon (2004 bis 2010)

Noch heute besucht der Brasilianer regelmäßig seine Freunde in Gelsenkirchen und Umgebung. Wenn er dann in der Arena offiziell begrüßt wird, rufen 60.000 Schalker beinahe hymnisch „Marcellooo“. Wer auch nach dem Karriereende so gefeiert wird, muss jahrelang große Leistungen gezeigt haben. 2004 kam Bordon für 4,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach Gelsenkirchen, schoss in 228 Pflichtspielen 18 Tore – als Abwehrspieler. Die Mitglieder beriefen ihre „ewige Nummer 5“ in die Ehrenkabine. Bei seinem Abschiedsspiel vergoss der Brasilianer bittere Tränen.

4. Raúl (2010 bis 2012)

Eigentlich kam Raúl am 27. Juli 2013 mit seinem neuen Klub Al-Sadd zurück, um sich zu verabschieden. Doch auch in seinem letzten Spiel im Schalke-Trikot verzauberte er die Fans und erzielte noch einmal das „Tor des Jahres“. 2012 war ihm schon das „Tor des Jahres“ gelungen. Keinem Zugang gelang es schneller, die Herzen der Fans zu erobern. Schalke liebte Raúl, Raúl liebte Schalke. Mit dem Weltstar im Aufgebot holte Schalke den DFB-Pokal (2011), erreichte das Halbfinale der Champions League (2011) und das Viertelfinale der Europa League (2012). Felix Magaths bester Transfer!

3. Jiri Nemec (1993 bis 2002)

Der Tscheche wechselte 1993 von Sparta Frag nach Schalke und entwickelte sich schnell zu einem der wertvollsten Spieler im Schalker Mannschaftsgefüge. Er war sich nie zu schade für die Drecksarbeit und beschränkte sich auf die Arbeit auf dem Rasen. Sein Spitzname lautete „Schweiger“. Die Mitglieder ehrten den Kämpfer und wählten ihn in die Ehrenkabine.

2. Marc Wilmots (1996 bis 2000 und 2001 bis 2003)

Er schoss den berühmtesten Elfmeter der Vereinsgeschichte. Mit seinem Schuss sicherte er Schalke 1997 in Mailand den Uefa-Cup-Sieg und begründete den Ruhm der „Eurofighter“. Kampfschwein Wilmots war die Symbolfigur dieser legendären Mannschaft. Dabei hatte er nur 800.000 Euro gekostet. Nach einem Abstecher zu Girondins Bordeaux setzte er seine Karriere in Gelsenkirchen fort. Derzeit coacht Wilmots die belgische Nationalelf.

1. Ebbe Sand (1999 bis 2006)

Kein Spieler, kein Raúl, kein Wilmots, kein Nemec, wurde von den Schalkern so verehrt wie Ebbe Sand. Sympathisch und zurückhaltend außerhalb des Platzes, niemals unfair auf dem Platz – und stets torgefährlich. Das brachte Schalke 2001 und 2002 den DFB-Pokal, 2001 beinahe den Meistertitel und Sand im gleichen Jahr die Torjägerkanone. In 214 Bundesligaspielen traf er 73-mal für die Königsblauen. Natürlich bekam der Däne, der für 5,25 Millionen Euro von Bröndby IF gekommen war, ein Abschiedsspiel und noch heute knien die Fans vor Sand nieder, wenn er die Arena besucht. Und das macht er als „Sportbeirat“ inzwischen sehr oft.