Sei es in der Bundesliga oder bei der EM 2021 – das letzte Wort auf dem Platz hat der Schiedsrichter. Die Handspiel-Regeln sorgen dabei schon länger für Zoff und Fragezeichen.
Kurz vor der EM 2021 kommt die UEFA jetzt mit einer erneuten Änderung der Schiedsrichterregel um die Ecke.
EM 2021: Handspiel-Regel sorgt für Aufreger
Kaum eine Regel hat in den letzten Jahren für mehr Diskussionen gesorgt! Hand, ja oder nein? Absicht, ja oder nein?
Ein vieldiskutiertes Beispiel: Im Champions-League-Spiel des BVB gegen Manchester City versuchte Emre Can einen Ball aus dem Strafraum zu köpfen. Das Problem: der Ball berührte nicht nur Kopf, sondern auch Arm des BVB-Stars. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter und City ging mit 1:0 in Führung.
Die 1:2-Niederlage bedeutete das Aus für die Schwarzgelben und die Fans gingen auf die Barrikaden. Auch Schiedsrichter Experten äußerten Kritik an der Entscheidung.
>> Hier die Higlights zum Spiel BVB – Manchester City
Kein Einzelfall in der Saison. In vielen Spielen gab es Verwirrungen und völlig unterschiedliche Auslegungen ähnlicher Szenen.
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Neue Handspiel-Regelung: Uefa will mehr Klarheit schaffen
Das IFAB-Regelwerk von 2019 listete eine Vielzahl von Eventualitäten auf, die ein Handspiel strafbar machten oder eben nicht. So richtig durchgeblickt hat da jedoch niemand. Jetzt wird versucht, die Regel wieder zu vereinfachen.
„Es geht zurück auf ein wesentliches Kriterium: Absicht“, sagt Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner.
Demnach ist es entscheidend, ob der Spieler absichtlich den Ball mit der Hand berührt hat oder nicht. Auch bei der „unnatürlichen Körpervergrößerung“ bestimmt nun in erster Linie, ob die Ballberührung dabei in Kauf genommen wird. Neu ist vor allem, dass Vorlagen nicht mehr geahndet werden, wenn es zuvor ein versehentliches Handspiel gab. Tore dagegen werden weiterhin aberkannt.
Chaos bleibt vorprogrammiert
Wird die Regel-Reform das Handspiel-Chaos beseitigen? Wohl kaum. Schließlich kehrt man damit im Großen und Ganzen zu den Regeln zurück, die vor der letzten Regeländerung galten. Und die haben auch nicht funktioniert. Sonst hätte man sie ja nicht geändert.
Am Ende bleibt es auch bei den neuen Regeln dabei: Die Auslegung liegt in der Interpretation des Schiedsrichters. (cg)