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Polizisten sehen nach Krawallen die Vereine in der Pflicht

Polizisten sehen nach Krawallen die Vereine in der Pflicht

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Foto: WAZ
Nach den Ausschreitungen beim Revierderby fordert die Gewerkschaft der Polizei die Fußballvereine auf, konsequenter gegen Krawallmacher einzuschreiten. Kontrollen müssten verschärft und professionellere Sicherheitsdienste eingeschaltet werden – und es müsse mehr Stadionverbote geben.

Düsseldorf. 

Nach den jüngsten Ausschreitungen beim Fußball-Revierderby Schalke 04 gegen Borussia Dortmund wächst der Druck auf die Proficlubs, konsequenter gegen Krawallmacher einzuschreiten. Polizisten fordern schärfere Kontrollen, professionellere Sicherheitsdienste und mehr Stadionverbote. „Das sind keine Fans, das sind Straftäter“, so Adi Plickert, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) zur WAZ. Gegen sie müsse ähnlich unnachgiebig vorgegangen werden „wie gegen Rechte und Rocker“.

Unmittelbar vor Spielbeginn in der Schalke-Arena hatten vermummte Besucher im BVB-Block massiv Bengalos und Rauchbomben gezündet und laut Polizei „gezielt“ in die Nachbarränge geschossen. Zudem zertrümmerten sie mehrere Glasscheiben mit Nothämmern. Während der Partie hätten Dortmunder und Schalker Fans wechselseitig versucht, in den gegnerischen Block zu gelangen.

DFL verurteilt die Zwischenfälle

Das Spiel begann mit Verspätung, weil der Schiedsrichter beide Teams wieder vom Feld beorderte. Die Polizei setzte Pfefferspray sowie Schlagstöcke ein und nahm mehrere Störer fest. Ein Polizist wurde verletzt. Schon am Morgen hatten laut Polizei 397 BVB-Fans bei dem Versuch, „konspirativ“ zur Schalke-Arena zu kommen, am Bahnhof Essen-West randaliert.

Die Deutsche Fußball Liga verurteilte die Zwischenfälle. Die Randalierer würden Verletzungen unbeteiligter Zuschauer in Kauf nehmen, so Geschäftsführer Andreas Rettig. „Das ist einfach lebensgefährlich“, so Schalke-Manager Horst Heldt. BVB-Trainer Jürgen Klopp sagte, er schäme sich für die Krawalle im Dortmunder Block.

Nach wie vor wird Pyrotechnik ins Stadion geschmuggelt

GdP-Chef Plickert nannte es unverständlich, dass immer wieder große Mengen von Pyrotechnik in die Stadien gebracht werden können. Laut Polizei gebe es bundesweit etwa 4000 gewaltbereite Randalierer unter den Fans, 1500 davon in NRW. Sie seien eine „unbelehrbare“ Minderheit“, so Plickert.

Pyrotechnik habe in Stadien nichts zu suchen, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Die Bengalos würden bis zu 2000 Grad heiß, ihre Dämpfe seien giftig. Wer damit Menschen gefährde, sei ein Straftäter.

Am Sonntag stand auch das Zweitligaspiel Dresden gegen Cottbus kurz vor dem Abbruch, nachdem Bengalos gezündet wurden.