BVB-Fans können bei Facebook nicht mehr auf die Homepage ihres Vereins verlinken. Wer versucht, einen Link auf BVB.de zu posten, bekommt stattdessen eine Fehlermeldung. Was hat das blau-weiße Facebook gegen den schwarz-gelben Club? BVB-Fans vermuten bereits Schalker Einfluss. Doch die Sperre könnte auch andere Gründe haben.
Dortmund.
Aktuelles zur Sperre gegen Jürgen Klopp, ein Interview mit Jonas Hofmann, neue Shirts zum London-Spiel im Fanshop. Auf der Homepage von Borussia Dortmund finden Fans einiges, was man gut mal als Link mit anderen Fans teilen könnte. Geht aber nicht, jedenfalls nicht bei Facebook. Denn dort ist die BVB-Seite geblockt. Wer versucht, einen Link hierher zu posten, bekommt eine Fehlermeldung.
Klar, dass das unter den Fans für Debatten sorgt. „Wurde Facebook von Schalkern gehackt?“, fragt etwa Schwatzgelb.de bei Facebook. Am Donnerstagabend fiel das Problem dort auf – und hat seitdem schon für reichlich Spekulation gesorgt. Auch, wenn nicht alle die These, dass da königsblaue Finger im Spiel waren, unterstützen. „Gibt’s in Ge(lsenkirchen) überhaupt schon Internet?“, frotzelt einer, und ein anderer blickt statt nach Schalke in Richtung Süden: „Da kann nur Uli Hoeneß schuld sein.“
Experte sieht „technische Unzulänglichkeiten“ bei BVB.de
Für den Hamburger Social-Media-Fachmann Sebastian Cario ist die These von einer gezielten Schalker Aktion grundsätzlich durchaus möglich. Machbar sei das beispielsweise, wenn sich viele Schalker zusammentun und die BVB-Homepage als Spam melden. „Nicht komplett auszuschließen – so irre es auch klingen mag“, kommentiert er in seinem Blog.
Dass Facebook Links zu bestimmten Websites verbietet, ist nicht ungewöhnlich. Oft hat das Sicherheitsgründe, etwa bei Seiten, die gehackt wurden und nun mit Viren infiziert sind. Anzeichen für einen solchen Hack habe er auf BVB.de zwar bisher nicht finden können, schreibt Cario. „Aber aufgrund der technischen Unzulänglichkeiten der gesamten www-Domain will ich das auch nicht definitiv ausschließen.“ Was das genau heißt, erklärte er im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wenn man sich den Code genau ansieht, stellt man fest, dass das nicht sehr sauber programmiert wurde“, kritisiert er.
BVB hofft, dass Facebook bis mittags reagiert
Fragt man beim BVB nach, dann ist die tatsächliche Lösung wohl deutlich simpler: „Wir wissen davon seit kurz vor sieben gestern Abend“, bestätigt David Görges, der beim BVB für Neue Medien zuständig ist. Am Freitagmorgen habe er bereits mit einem Kontakt bei Facebook gesprochen. Offenbar sei der BVB wegen einer Markenschutzverletzung gemeldet worden. Die Meldung wurde inzwischen zurückgenommen, betont Görges.
„Jetzt wird bei Facebook geheilt“, allerdings sei bei einem großen amerikanischen Konzern unklar, wie lange das dauere. „Ich hoffe aber, dass wir ab heute Mittag damit keine Probleme mehr haben.“
Parallel klärt der BVB derzeit übrigens noch eine zweite Baustelle: Bei Siteadvisor.com, einem Dienst der Computer-Sicherheitsfirma McAfee, ist BVB.de neuerdings als schädliche Seite gemeldet. Warum, kann sich Görges nicht erklären: „Wir sind seit über 15 Jahren online, sowas hatten wir noch nie.“ Auch mit McAfee versucht der BVB nun, das Problem möglichst bald zu klären. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Problem bei Facebook und der Meldung bei McAfee gebe, wisse man nicht.