Dr. Schubert erklärt die Verletzung von BVB-Spieler Hummels
Vizemeister und Champions-League-Finalist Borussia Dortmund muss mindestens bis Jahresende auf Mats Hummels verzichten, der sich bei der Nationalmannschaft einen knöchernen Bandausriss am rechten Fersenbein zugezogen hat. Unser Fachmann Dr. Schubert erklärt die Verletzung.
Essen.
Die Diagnose am Tag nach dem Länderspielspiel der deutschen Nationalmannschaft in England trifft Borussia Dortmund und dessen Fans ins Mark. Der deutsche Vizemeister muss am kommenden Wochenende die komplette Abwehrreihe ersetzen. Neben Neven Subotic (Kreuzbandriss), Lukasz Piszczek (Leisten- und Hüft-Operation) und Marcel Schmelzer (Muskelfaserriss in der linken Wade) fällt auch Innenverteidiger Mats Hummels aus. Der Nationalspieler fehlt den Westfalen nicht nur im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga, sondern steht dem BVB bis mindestens Januar 2014 nicht zur Verfügung.
„Schmerzhafte Verletzung“ von Mats Hummels
„Knöcherner Bandausriss am rechten Fersenbein“ lautet die sperrige Diagnose von Borussia-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun. Doch was genau bedeutet diese Verletzung? Unser Experte Dr. Joachim Schubert, der unsere Lesern bei Fragen rund um das
Thema „Laufen“ betreut, erklärt die Diagnose: „Am Fersenbein
setzt ein kräftiges Seitenband an, die das Sprunggelenk und das Fersenbein
verbindet“, erläutert der Facharzt. Des weiteren setzt am Fersenbein die
so genannte Plantarfascie an, eine kräftige Sehnenplatte, die das Fußgewölbe
spannt und die Sehnen und Muskeln des Fußes abdeckt. Handelt es sich um einen
größeren knöchernen
Ausriss des Seitenbandes, ist eine Operation nötig. „Ein Teilausriss des
Seitenbandes kann aber dagegen konservativ behandelt werden“, erläutert
Schubert. Ob ein Seitenband oder die Plantarfascie verletzt ist, kann
Dr. Schubert „aufgrund
der begrenzten Informationen“, die ihm vorliegen, „aber nicht sicher sagen“.
Was Dr. Schubert aber sicher weiß, ist, dass es sich „dabei um eine
schmerzhafte Verletzung handelt“, die zunächst Schonung – entweder mit einer Schiene oder mit
einem Gipsverband – sowie lokale Therapiemaßnahmen
voraussetze.“Danach kann ein strukturierter Aufbau mit
physiotherapeutischen Maßnahmen beginnen. Erwogen werden könnte auch die
Anwendung der sogenannten ACP-Therapie“, erklärt der Mediziner. Dabei
handele es sich um eine lokale und sehr erfolgreiche Injektionstherapie mit den
körpereigenen Wachstumsfaktoren. „Mit dieser Methode konnte ich bei einem
Zweitligaspieler einen knöchernen Ausriss der Achillessehne in sechs Wochen zur
Ausheilung bringen“, berichtet Dr. Schubert.
Überlastung oder Fehlbelastung als
Ursache
Sprechstunde für LäuferNeben der Injektionstherapie könne die ganz Palette der physikalischen und
physiotherapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden. Doch
wie kommt es zu dieser Verletzung? „Mats ist bei einem Kopfball hochgesprungen und hat sich den Fuß vertreten“,
schilderte Bundestrainer Joachim Löw die Situation nach dem Spiel. Als Folge
des Umknickens oder unglücklichen Aufkommens prognostiziert der Doktor dem Dortmunder
Abwehrspieler eine „Pause von sechs bis acht Wochen bei gutem
Heilungsverlauf bis zur Vollbelastung“.