- BVB musste nicht einmal 24 Stunden nach dem Anschlag wieder spielen
- Jetzt äußert sich BVB-Torwart Roman Bürki mit heftiger Kritik an der Uefa
- Er kann in dem Spiel kein Zeichen gegen den Terror erkennen
Dortmund.
Nicht einmal 24 Stunden nach dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus mussten sie wieder spielen. Am Tag nach dem schrecklichen Angriff verlor Borussia Dortmund mit 2:3 gegen die AS Monaco. BVB-Torwart Roman Bürki macht der Uefa nun schwere Vorwürfe.
„Ich spürte, dass es denen nur ums Geld geht und nicht ums Menschliche“, sagte er der schweizer Zeitung „Der Bund“.
Borussia Dortmunds Roman Bürki rechnet ab
„Wenn ich dann am nächsten Tag von irgendeinem Sprecher der Uefa oder der Fifa eine Aussage höre, das Spiel wäre abgesagt worden, wenn jemand ums Leben gekommen wäre. Also, das ist doch wohl die größte Frechheit, die es gibt“, so Bürki.
Der 26-Jährige sieht das Spiel auch nicht als mutiges Zeichen gegen den Terror: „Alle sagen nun, es sei ein Zeichen gegen den Terrorismus gewesen, dass wir gespielt hätten. Das war doch kein Zeichen, das war nur ein Ignorieren der Tatsachen.“
Borussia Dortmund: Schon Thomas Tuchel fand klare Worte
Zuvor hatte schon BVB-Trainer Thomas Tuchel die Uefa heftig für die schnelle Neuansetzung des Spiels kritsiert. „Wir hatten das Gefühl, dass wir behandelt werden, als wäre eine Bierdose an unseren Bus geflogen“, so Tuchel.
Laut Tuchel zwang die Uefa dem BVB das Spiel auf: „Wir waren in die Entscheidung überhaupt nicht eingebunden. Das hat die Uefa in der Schweiz entschieden. Das ist kein gutes Gefühl, es war ein Gefühl der Ohnmacht. Die Termine werden vorgegeben und wir haben zu funktionieren“
Uefa widerspricht der Darstellung von Thomas Tuchel
Die Uefa widersprach dieser Darstellung. Man habe die Neuansetzung mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gemeinsam beschlossen. Mehr noch: Die Uefa will auch keine Bedenken gegen den Spieltermin am Mittwoch vernommen haben.
(fel)
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