Marcel Schmelzer fiel es nach dem 3:1-Erfolg des BVB über Eintracht Frankfurt schwer, über das Sportliche zu reden. Das Attentat beschäftigt ihn.
BVB-Kapitän Marcel Schmelzer stand beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt 90 Minuten auf dem Platz. Nach der Partie dachte der 29-Jährige aber vor allem an das Attentat auf den Dortmunder Mannschaftsbus am Dienstag, bei dem sich Abwehrspieler Marc Barta schwer verletzt hatte.
Herr Schmelzer, wie lautet Ihr Fazit nach dem 3:1-Sieg
Marcel Schmelzer: Heute habe ich kein großes Fazit. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir gewonnen haben. Ich glaube gerade der Moment nach dem Spiel zeigt aber, wie wichtig uns die anderen Dinge nach dem Anschlag sind.
Es sind jetzt vier Tage seit dem Anschlag vergangen. War es diesmal leichter als gegen Monaco?
Marcel Schmelzer: Ich kann nur für mich sprechen. Es ist leider nicht viel besser gewesen. Es war wieder so, dass ich, bis wir geschlossen rausgegangen sind, nicht viel an Fußball gedacht habe. Wir sind die ganze Zeit am Reden, sprechen ganz viel über das, was passiert ist. Wir hoffen, dass die Tat jetzt demnächst aufgeklärt wird und uns das im Heilungsprozess hilft.
Macht es nach dem Attentat noch Spaß, auf dem Fußballplatz zu stehen?
Marcel Schmelzer: Wenn es losgeht, dann ist es schon so, dass wir eher Spaß haben. Das hat man auch in der ersten Halbzeit gesehen, wir haben sehr viel Spielfreude an den Tag gelegt.
Wie wichtig ist es, dass Marco Reus wieder zurück ist?
Marcel Schmelzer: Wir sind sehr glücklich, dass Marco wieder da ist. Mir persönlich macht es auch Spaß, wieder mit ihm zu spielen. Wir spielen jetzt sehr lange zusammen. Da haben wir uns Automatismen erarbeitet, wir brauchen wenig Worte, um klarzukommen.
Wie war es, nach dem Spiel vor der Südtribüne zu stehen und gemeinsam mit den Fans den Sieg zu feiern?
Marcel Schmelzer: Für mich waren die 90 Minuten eine Ablenkung, aber danach kam alles wieder raus, was ich 90 Minuten unterdrückt habe. Vor der Südtribüne mit Marcs Trikot und Marc-Sprechchören zu stehen, das ist ein Gänsehautmoment. Das wird uns als Mannschaft zusammenschweißen. Wir freuen uns jetzt extrem, dass Marc bald wieder bei uns ist.