Dortmund.
Um kurz vor 23 Uhr war das Aus von Borussia Dortmund in der Champions League besiegelt. Mit hängenden Köpfen schlichen die BVB-Kicker vom Feld.
Wohl wissend: es könnte für einige Zeit der letzte Auftritte in der Champions League sein. Bei sieben Punkten Rückstand droht die Borussia erstmals seit der Saison 2015/16 die Königsklasse zu verpassen.
Borussia Dortmund: Das sind die BVB-Baustellen
Jetzt sind die Bosse von Borussia Dortmund gefordert, die Weichen für eine erfolgreichere kommende Saison zu stellen. Mit Marco Rose steht der Trainer bereits fest, doch einige Baustellen bleiben.
- Wechsel-Theater der Superstars:
Thema Nummer eins dieser Tage ist das Theater um Erling Haaland. Der Angreifer hat seit sieben Spielen nicht mehr getroffen, stattdessen macht eine Europatour seines Beraters dem BVB Kopfzerbrechen.
Man plane mit Haaland in der kommenden Saison, verkündete Michael Zorc am Mittwoch. Und stellte klar: „Ohne unsere Unterschrift geht nichts, auch wenn Mino das möglicherweise anders sieht.“
Doch das letzte Wort scheint hier noch nicht gesprochen. Dem BVB droht ein ganz heißer Transfersommer. Denn auch um Jadon Sancho dürfte es beim Verpassen der Champions League neue Spekulationen geben.
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- Die Torwartposition:
Im BVB-Kasten hatte Coach Edin Terzic Roman Bürki als Nummer eins entmachtet und seither auf dessen Schweizer Landsmann Marvin Hitz gebaut. Der fällt zwar nicht durch gravierende Torwartfehler auf, aber hält auch zu selten die unhaltbaren Bälle. Beim 1:2 durch Foden sah der Schweizer beispielweise nicht glücklich aus. „Tut mir leid, aber ein Neuer hätte den festgehalten“, schrieb ein User auf Twitter. Nun ja, das sei dahin gestellt. Fest steht: dem BVB fehlt in dieser Saison ein Torwart, der den Unterschied ausmachen kann.
Bürki und Hitz haben noch Vertrag bis 2023. Doch gut möglich, dass zumindest einer keine Zukunft bei Schwarz-Gelb haben wird. Alexander Nübel könnte eine Lösung sein. Aber ob die Bayern ihn an den Erzrivalen ausleihen wollen, ist fraglich.
- Patzer der Führungsspieler:
Jude Bellingham, Youssoufa Moukoko, Gio Reyna oder zuletzt Ansgar Knauff – immer wieder schafft es der BVB blutjunge Talente in die Bundesliga zu führen. Doch es sind nicht die Youngster, die in dieser Saison zu oft falsche Entscheidungen getroffen haben, sondern die Erfahrenen. Emre Can leitete im ManCity-Hinspiel per Fehlpass die Niederlage ein, im Rückspiel sorgte sein umstrittenes Handspiel für die Wende. >>> hier mehr zur Szene des Spiels
Um Kapitän Marco Reus entbrennen immer wieder Führungsspieler-Debatten. Mit seinem Auswechsel-Abgang gegen Frankfurt befeuerte er diese zusätzlich. Es fehlt (auch verletzungsbedingt) an einer Achse im BVB-Spiel. Das macht sich in den Schlüsselspielen bemerkbar. Gegen Bayern unterlag der BVB nach 0:2-Führung, weil plötzlich die Struktur im Spiel flöten ging. Auch nach dem 1:0 gegen ManCity fehlte das Zutrauen weiter so mutig wie in der Anfangsphase zu agieren.
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- Anfälligkeit auf Außen:
Unter Edin Terzic hat sich kein Pärchen auf den defensiven Außenbahnen herauskristallisiert. Weder Nico Schulz noch Raphael Guerreiro überzeugten nachhaltig auf links, auf der anderen Seite entpuppte sich PSG-Neuzugang Thomas Meunier bislang als Fehleinkauf. Der junge Spanier Mateu Morey oder Emre Can sprangen ein. Vorbei die Zeiten, als mit Lukasz Piczszek und Marcel Schmelzer (verlassen den Verein) ein Tandem die Flügel im Griff hatte.