Bereits bei Borussia Dortmund war Jürgen Klopp für seine direkte Art bekannt und beliebt. Die hat er auch beim FC Liverpool nicht abgelegt.
In die aktuelle Saison erwischt der Ex-Coach von Borussia Dortmund einen guten Start. Doch für eine Aktion von den eigenen Fans hat Klopp überhaupt kein Verständnis und findet klare Worte.
Borussia Dortmund: Jürgen Klopp mit klarer Ansage an die Liverpool-Fans
Ganze sieben Jahre war Jürgen Klopp Trainer von Borussia Dortmund. Unter ihm feierte der Verein zwei deutsche Meisterschaften (2011 und 2012), einen DFB-Pokal-Sieg und stand 2013 gegen den FC Bayern München im Finale der Champions-League.
2015 war dann Schluss und es ging für den beliebten Trainer zum FC Liverpool. Genauso wie beim BVB begrüßen die Liverpool-Fans ihre Spieler mit der Hymne „You’ll never walk alone“. Doch beim Premier-League-Auftaktspiel am Samstag gegen Norwich schmetterten einige Reds-Anhänger auch andere Lieder.
Zu hören waren homophobe Schmähgesänge, die sich gegen den Norwich-Profi Billy Gilmour richteten. Sie betitelten ihn als „Stricher“. Jürgen Klopp traf sich am Donnerstag mit Paul Amann, dem Gründer der Liverpooler LGBT-Fangruppe „Kop Outs“ und fand deutliche Worte.
„Wenn sie anfangen, ‚You’ll Never Walk Alone‘ zu singen, gibt das eine Gänsehaut und einen Schub. Die anderen Lieder sind völlige Zeitverschwendung, und wenn du an das glaubst, was du da singst, dann bist du ein Idiot“, sagte Klopp.
„Ich werde nie verstehen, warum man in einem Fußballstadion ein Lied gegen etwas singt“, wurde der Trainer im Twitter-Account des Vereins zitiert. Und weiter: „Das habe ich nie verstanden. Es hat mir nie gefallen.“
Borussia Dortmund: Klopp richtet Appell an die Fans
Für den Liverpool-Trainer sei es völlig unverständlich, wieso Menschen solche Lieder im Stadion singen. „Wir haben wahrscheinlich das beste Liederbuch der Welt. Wir können jetzt entscheiden: Das ist nicht mehr unser Lied. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute auf mich hören, aber es wäre schön.“
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Mit Blick auf die Vergangenheit, erinnert sich Klopp zurück und meint: „Ich bin jetzt 54 und als ich 20 war, haben wir so viele Dinge gesagt, über die wir nicht nachgedacht haben. Und jetzt, 34 Jahre später, haben wir Gott sei Dank gelernt, dass es einfach nicht richtig ist, so etwas zu sagen.“
Justin Fashanu war der erste Fußball-Profi, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. 1998 konnte die Fußballwelt mit seinem Outing jedoch noch nicht umgehen und der Spieler nahm sich das Leben. 2014 war Thomas Hitzelsberger der erste deutsche Nationalspieler, der sich öffentlich als Homosexueller outete. (cg)