- Ein Kommentar
Da wurde den Fans von Borussia Dortmund gleich warm ums Herz. Bei eisigen Temperaturen brannten ihre Helden im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres gleich ein Feuerwerk ab – zumindest in der Offensive.
Doch der Auftritt gegen den FC Augsburg offenbart auch, dass die größte Schwäche der Mannschaft von Borussia Dortmund über die lange Winterpause nicht einfach verschwunden ist. Mit Blick auf die kommenden Wochen ist das ein großer Grund zur Sorge.
Borussia Dortmund: Vorne hui, hinten naja
Nicht falsch verstehen: Dass der BVB nach der verkorksten Hinserie mit einem Sieg ins neue Jahr startet, ist viel wert. Auch die Tatsache, dass man drei Mal den Ausgleich kassiert und sich trotzdem immer wieder aufgerafft hat, zeugt von jeder Menge Selbstvertrauen.
Es waren beileibe nicht die einzigen positiven Aspekte im Spiel von Borussia Dortmund gegen die Augsburger. Sebastien Hallers Comeback nach seiner Krebserkrankung wurde zurecht frenetisch bejubelt. Zudem gab es jede Menge Traumtore – unter anderem von Jamie Bynoe-Gittens, der in seinem ersten Einsatz nach seiner fünfmonatigen Pause als Joker traf. Doch auf vier eigene Treffer hätte man gar nicht angewiesen sein müssen, hätte man die Fehler in der Defensive endlich abgestellt.
Abwehr spielt wie vor der Winterpause
Rund acht Wochen Winterpause liegen hinter den Spielern. In dieser Zeit wollte sich Borussia Dortmund ganz besonders einer Sache annehmen: der Stabilisation der Abwehr. Bisweilen viel zu leichtsinnig hatte man vor der WM Tore kassiert. Am Defensivverhalten, das sagte unter anderem auch Kapitän Marco Reus, musste und wollte man dringend arbeiten.
Früchte trug das im ersten Bundesligaspiel des neuen Jahres nicht. Durch viele unnötige Fehler hielt der BVB den Gegner im Spiel. Die Fehlerkette vor dem 1:1 ist beispielhaft. Erst vertändelt Nico Schlotterbeck den Ball am eignen Strafraum leichtfertig, dann schafft er es nicht seinen Gegenspieler zu stellen. Auch das Abwehrverhalten seiner Kollegen im Strafraum, in dieser Szene vor allem Salih Özcan, führte unweigerlich zum Ausgleich.
Ebenso auch der zweite Gegentreffer kurz vor der Halbzeit, als Ermedin Demirovic die Abseitsfalle von Borussia Dortmund aushebelte und allein auf Gregor Kobel zurannte. Ähnlich erging es dem Keeper schon bei der 2:4-Niederlage gegen Gladbach vor dem Jahreswechsel. Die Defensive agiert weiterhin fehlerhaft, sodass sich manch ein Fan während des Spiels fragte, ob der BVB in der Winterpause tatsächlich Reus‘ Ansage folgte und intensiv am Defensiv-Verhalten trainierte.
Was droht Borussia Dortmund in Europa?
Dass es die Spieler des BVB in vielen Spielen einfach nicht schaffen, die Partien ohne groben Fehler über die Bühne zu kriegen, ist ein Problem, dass Terzic seit Sommer noch nicht nahchaltig in den Griff bekommt. Gegen Augsburg mag das wegen der Offensivkraft noch gut gegangen sein.
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Doch mit Blick auf die Champions League wird manchem Fan bereits Angst und Bange. Mit dem FC Chelsea wartet zwar eine kriselnde, aber profilierte Mannschaft. Mit einer Abwehrleistung wie gegen Augsburg drohen gegen Chelsea deutlich mehr als drei Gegentore.