Düsseldorf.
Ein Plakat der Düsseldorfer Ultra-Gruppe „Dissidenti“ sorgt derzeit für Aufregung.
„Sagt ihr den Spieltag ab, machen wir im Wald die Bullen platt!“ steht auf dem Banner, das unweit der Arena von Fortuna Düsseldorf angebracht wurde und von der Gruppe auf ihrer Seite gepostet wurde.
Düsseldorfer Ultra-Gruppe droht der Polizei mit geschmacklosem Plakat
Dahinter steckt eine mögliche Absage von Bundesliga-Spielen, weil am kommenden Wochenende viele Polizeikräfte bei zwei Großeinsätzen in NRW gebunden sind: die Demos am Hambacher Forst und der Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
„Für uns steht die Sicherheit der Bürger im Vordergrund. Und die unserer Kolleginnen und Kollegen. Wir müssen trotz Hambacher Forst und Erdogan-Besuch noch Reservekräfte zur Verfügung haben, falls es zu einem unvorhersehbaren dramatischen Ereignis kommen sollte“, hatte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Heiko Müller gesagt. Notfalls müssten eben Fußballspiele abgesagt werden.
Doch das fand bei den Fortuna-Ultras offenbar keine große Zustimmung. Mit einem geschmacklosen Statement drohten sie der Polizei. „Sagt ihr den Spieltag ab, machen wir im Wald die Bullen platt!“
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Bei Spielabsage: Düsseldorfer Ultras wollen in den Hambacher Forst
Das Plakat dürfte als Warnung zu lesen sein: Sollte das Spiel der Fortuna am Samstag in Nürnberg ausfallen, könne sich die Polizei auf einen „Besuch“ der politisch aktiven Ultra-Gruppe im Hambacher Forst einstellen.
Der Zusatz „Hambi bleibt“ auf dem Spruchband deutet darauhin.
Dresden gegen Hamburg schon abgesagt
Bereits die Partie zwsichen Dynamo Dresden und dem Hamburger HSV war wegen einer Demos in Chemnitz abgesagt worden. Auch die Partie zwischen Hertha BSC Berlin und Bayern München am Freitagabend stand zwischenzeitlich vor der Absage.
Doch offenbar drohen aktuell keine Absagen: „Spielabsagen sind – Stand jetzt – nicht geplant“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums am Dienstag.
Das Echo auf den Protestbanner ist trotzdem geteilt.
Funkel: „Es gibt Grenzen“
Fortuna-Coach Friedhelm Funkel äußerte sich gegenüber „RP online“ diplomatisch: „Es gibt auch Grenzen. Diese richtig aufzuzeigen, ist nicht ganz so einfach. Man muss nicht für alles Verständnis haben, aber man kann das ein oder andere vielleicht nachvollziehen“.
Auch auf Twitter sind die Meinungen gespalten.
Während einige mit völligem Unverständnis auf die Gewaltandrohung reagieren, unterstützen andere die Solidarisierung mit den Umweltaktivisten. (ms)