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Wer war der oder die Beste 2016? Das können jetzt die Sportfans entscheiden. Bereits zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der FELIX-Award verliehen.
Essen.
Mit der begehrten Trophäe werden die besten Athletinnen und Athleten aus NRW ausgezeichnet. Wer den Award bei der Gala am 9. Dezember in der Westfalenhalle in Dortmund überreicht bekommt, bestimmt das Publikum. Bis zum 1. Dezember kann jeder im Netz auf www.nrw-sportlerdesjahres.de seinen Favoriten wählen.
Die Nominierten wurden vorab von einer Fachjury bestimmt. Jeweils fünf Athleten stehen in den einzelnen Kategorien zur Auswahl. Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes: „Viele unserer Sportlerinnen und Sportler in NRW haben in diesem Jahr wieder ausgezeichnete Leistungen erbracht. Dies wird an den zahlreichen nominierten Olympia- und Paralympicssiegern deutlich.“ Gemeinsam mit der Landesregierung verleiht der Landessportbund den Preis. Westlotto, Deutschlands größter Lotterieveranstalter, ist Partner des FELIX-Awards. Zusätzlich zu der Trophäe erhalten alle Preisträger des FELIX-Awards ein Jahreslos der Glücksspirale inklusive der Zusatzlotterie Sieger-Chance. Die Förderung des Spitzensports und von Nachwuchstalenten ist der wichtigste Zweck der Sieger-Chance.
Im ersten Teil stellen wir Ihnen die Nominierten in den Kategorien Sportler des Jahres, Sportlerin des Jahres und Behindertensportler/in des Jahres vor:
Sportler des Jahres
Daniel Jasinski Leichtathletik (Diskuswurf) Bei Daniel Jasinski liegt das Werfen in der Familie: Sein jüngerer Bruder Julian spielt in der Basketball-Bundesliga, sein Vater Miroslaw war früher in Polen ein erfolgreicher Diskuswerfer.
Er brachte Daniel erstmals mit diesem Sport in Berührung und steht ihm mittlerweile als Trainer zur Seite. Doch zunächst ging der Weg des über zwei Meter großen Sportlers in Richtung Tennis. Erst als Teenager nahm der Bochumer beim TV Wattenscheid 01 erneut einen Diskus in die Hand – und lässt ihn seitdem nur noch mit Schwung los. Seine persönliche Bestweite liegt bei 67,16 Metern. Dieses Jahr hat sich der 27-Jährige bis nach Brasilien zu den Olympischen Spielen geworfen. Mit 67,06 Metern gewann er im Finale die Bronzemedaille.
Max Rendschmidt Kanu Bei Max Rendschmidt (22) war schon der Beginn der sportlichen Karriere rasant: Mit gerade einmal sechs Jahren paddelte er zum ersten Mal im Wildwasser. Hinter ihm stehen seine Eltern, die selber eng mit dem Kanusport verbunden sind.
So fiel auch die Entscheidung, als 13-Jähriger aufs Sportinternat in Essen zu gehen, leicht. Dort kam er mit dem olympischen Kanu-Rennsport in Berührung. Von da an ging es steil bergauf: Auf Platzierungen unter den Top 3 bei internationalen Juniorenmeisterschaften folgten Medaillengewinne bei U23-Wettbewerben und später bei den ganz Großen, meist im Zweierkajak über 1.000 Meter. So hat Max Rendschmidt im Laufe der Zeit insgesamt 42 Gold-, 18 Silber- und acht Bronzemedaillen gesammelt. In diesem Jahr setzte der Sportler von der KG Essen seiner Laufbahn die Krone auf: Bei den Olympischen Spielen holte er sowohl im Vierer- als auch im Zweierkajak über 1.000 Meter die Goldmedaille.
Julian Reus Leichtathletik (Sprint) Begonnen hatte alles in der Grundschule bei den Bundesjugendspielen. Dort entdeckte Julian Reus seine Freude an der Leichtathletik. Auf der Sportschule in Erfurt brachte er sein Talent für die Sprintdisziplinen auf die Bahn.
Das harte Training machte sich mit Siegen bei zahlreichen Wettbewerben bezahlt. Eine olympische Medaille hätte Julian Reus (28) gerne mit nach Hause genommen, doch in Brasilien schied der Athlet vom TV Wattenscheid bei seinen Rennen jeweils knapp aus. Dennoch kann der Bochumer stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken: Er wurde nicht nur über die 100 Meter Deutscher Meister und über 60 und 200 Meter Deutscher Hallenmeister, auch seine Position als schnellster deutscher Läufer konnte er 2016 untermauern. Denn Julian Reus brach über die 100-Meter-Distanz seine persönliche Bestleistung und steigerte damit den deutschen Rekord auf 10,01 Sekunden. Sein nächstes Ziel ist eine Zeit unter der magischen 10-Sekunden-Marke.
Benedikt Wagner Fechten (Säbel) Der Fechter Benedikt Wagner konnte in diesem Jahr seinen bislang größten Erfolg feiern: Bei der Europameisterschaft in Polen gewann er die Goldmedaille und feierte damit seinen ersten internationalen Sieg im Einzel.
Der 26-Jährige ist erst der dritte deutsche Säbel-Europameister nach Felix Becker und Wiradech Kothny. Benedikt Wagner vom TSV Bayer Dormagen ist jedoch nicht nur ein starker Einzelkämpfer, sondern auch ein echter Teamplayer. In den vergangenen Jahren erkämpfte er sich mit der Mannschaft bei zahlreichen Wettbewerben Platzierungen unter den Top 3. Unter anderem holte das deutsche Team bei der Weltmeisterschaft 2014 und bei der Europameisterschaft 2015 Gold.
Domenic Weinstein Radsport Im Alter von elf Jahren brachte sein Vater ihn zum Schnuppertraining in einem Fahrradverein. Dort entdeckte Domenic Weinstein seine Leidenschaft für das Radfahren. Auf Mountainbike-Touren durch die heimischen Wälder in Baden-Württemberg folgte kurze Zeit später das Rennrad-Training.
2007 nahm ihn ein Freund der Familie mit auf die Radrennbahn bekannt. Der Sport zog Domenic Weinstein sofort in seinen Bann. Er startete schon bald darauf bei seinen ersten Rennen, fuhr schnell Siege ein. Als mehrfacher Deutscher Meister und Vize-Europameister 2015 nahm er in diesem Jahr am Weltcup in Cali teil. Durch den Sieg qualifizierte sich der 22-Jährige vom rad-net ROSE Team für die Weltmeisterschaft in London, bei der er die Silbermedaille gewann. Dort stellte der Sportler auch gleich einen neuen deutschen Rekord in der Einerverfolgung auf: Für die 4.000 Meter brauchte er nur 4:16 Minuten. Bei den Olympischen Spielen belegte er mit dem Bahnvierer den fünften Platz.
Sportlerin des Jahres
Annika Drazek Bobfahren Im vergangenen Jahr war Annika Drazek noch als Newcomerin für den FELIX-Award nominiert, dieses Jahr steht sie bereits in der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ zur Wahl.
Dabei gleitet sie erst seit zwei Jahren im Bob durch den Eiskanal. Doch schon in dieser kurzen Zeit konnte sie große Erfolge verbuchen: Über den dritten Platz beim Weltcup in Königssee 2015 hat sich die 21-Jährige vom BSC Winterberg bis zur Goldmedaille im Zweierbob bei der Weltmeisterschaft 2016 in Innsbruck-Igls hochgearbeitet. Als Anschieberin von Pilotin Anja Schneiderheinze ist Annika Drazek mit voller Kraft dabei. Genug Power hat die Gladbeckerin unter anderem durch ihre frühere sportliche Betätigung. Als Sprinterin war sie mehr als zehn Jahre erfolgreich im Leichtathletikbereich aktiv.
Gina Lückenkemper Leichtathletik (Sprint) Was haben Usain Bolt und Gina Lückenkemper gemeinsam? Die Leidenschaft für 200 Meter-Distanzen. Denn diese Strecke gilt als Spezialität der beiden Sprinter, wie sie unter anderem bei den diesjährigen Olympischen Spielen unter Beweis stellten.
Gina Lückenkemper belegte bei ihrer olympischen Premiere mit der Sprint-Staffel der Damen im Finale in Rio den vierten Platz. Nicht nur deshalb kann die 19-Jährige von der LG Olympia Dortmund dieses Jahr als ein erfolgreiches betrachten. Bei der Europameisterschaft in Amsterdam holte sie über 200 Meter und mit der 4×100-Meter-Staffel die Bronzemedaille, sie wurde Deutsche Meisterin und landete beim ISTAF in Berlin auf dem Siegertreppchen.
Lisa Schmidla Rudern Als Lisa Schmidla im Alter von 13 Jahren in die Ruder AG ihrer Schule eintrat, wusste sie sicher nicht, dass das der Grundstein für eine steile sportliche Karriere sein sollte.
In den vergangenen Jahren sammelte die Krefelderin Siege am Fließband, bei Junioren und Senioren, vom Einer bis zum Doppelvierer. Im vergangenen Jahr holte sie mit dem deutschen Frauen-Doppelvierer bei der Ruderweltmeisterschaft in Frankreich die Silbermedaille. Dadurch qualifizierte sich das Team für die Olympischen Spiele in Rio. Lisa Schmidlas Ziel: Gold. Im August 2016 wurde dieser Traum in Brasilien wahr. Die 25-jährige Schlagfrau vom Crefelder RC führte die deutsche Frauenmannschaft auf den 2.000 Metern Ruderdistanz mit einem Endspurt ins Ziel und damit zum Olympiasieg.
Linda Stahl Leichtathletik (Speer) Linda Stahl kann auf einen glanzvollen Weg als Speerwerferin zurückblicken: Gold bei der Europameisterschaft 2010, Bronze bei den Olympischen Spielen in London 2012, mehrmalige Deutsche Meisterin. Zuletzt sorgte der zweite Platz bei der diesjährigen EM für Aufsehen.
Die Silbermedaille war gleichzeitig das Ticket zu den Olympischen Spielen 2016. In Rio de Janeiro trat die Athletin vom TSV Bayer 04 Leverkusen ihren letzten Wettkampf an. Mit Platz 11 verabschiedete sich Linda Stahl aus der Welt des Leistungssports und beendete so ihre außergewöhnliche sportliche Karriere. Doch die Leichtathletin hat sich schon lange mehr als ein zweites Standbein geschaffen. Seit 2014 ist sie hauptberuflich als Ärztin am Klinikum Leverkusen tätig und kann so nun dauerhaft den Speer gegen das Skalpell eintauschen.
Laura Vargas-Koch Judo Damit sie gemeinsam mit ihren Freunden Sport machen kann, wechselte Laura Vargas-Koch als Siebenjährige die Sportart: vom Schwimmen zum Judo. Das war der Beginn einer großen Karriere. Im Laufe der Zeit gewann die in Köln lebende Athletin in ihrer Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm und in der Mannschaft zahlreiche Wettkämpfe. Unter anderem wurde sie Vize Europa- und Vize Weltmeisterin. Zuletzt konnte Laura Vargas-Koch in Brasilien ihr Können unter Beweis stellen, als sie bei den Olympischen Spielen mit Platz drei als erste deutsche Judoka in diesem Jahr eine Medaille holte. Die 26-Jährige trainiert neben ihrem Körper auch ihre grauen Zellen. Nach dem Master in Mathematik schreibt Laura Vargas-Koch nun an ihrer Promotion. Den Leistungssport sieht sie als guten Ausgleich zur Uni.
Behindertensportler/in des Jahres
Hans-Peter Durst Radsport Der Radsportler Hans-Peter Durst sorgte bei den diesjährigen Paralympics für Aufsehen. Sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen holte er Olympisches Gold. Und das als ältester Athlet im deutschen Team. Besonders das Einzelzeitfahren hatte es in sich.
Nach nur 500 Metern brach der Sattel von Durst. Die restlichen 14,5 Kilometer musste er deshalb im Stehen bewältigen – und fuhr auch so der Konkurrenz davon. Für den 58-Jährigen vom Rad- und Motorclub Sturm Hombruch waren die beiden Siege in Brasilien der Höhepunkt seiner Karriere. Schon in den Vorjahren belegte er bei Weltmeisterschaften im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen mehrmals den ersten Platz, wurde mehrfach Deutscher Meister und holte bei den Paralympics in London die Silbermedaille im Einzelzeitfahren. Seit einem Unfall im Jahr 1994 lebt Hans-Peter Durst mit einer Störung des Gleichgewichtsorgans. Durch den Sport fand er neuen Lebensmut.
David Behre Leichtathletik (Sprint) Im Alter von 20 Jahren verlor David Behre bei einem Fahrradunfall beide Unterschenkel. Doch statt einer Psychotherapie machte der Duisburger Sport – und fand so seinen Weg zur Leichtathletik. Inzwischen sind zehn Jahre vergangen.
David Behre hat sich als Sprinter durch zahlreiche Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftssiege zu einer festen Größe im Behindertensport entwickelt. Über die Distanzen 200 Meter und 400 Meter hält er die Europarekorde. Auch bei den diesjährigen Paralympics räumte der Leichtathlet vom TSV Bayer 04 Leverkusen mit Bronze über 200 Meter und Silber über 400 Meter ab. Mit der 4×100 Meter-Staffel gewann David Behre in Brasilien Gold und stellte mit dem Team mit 40,82 Sekunden einen neuen paralympischen Rekord auf. Neben dem Sport arbeitet der 30-Jährige als Motivationstrainer.
Franziska Liebhardt Leichtathletik (Kugelstoßen/Weitsprung) Franziska Liebhardt ist eine Kämpferin: Vor elf Jahren wurde bei ihr eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert.
Ihre Lunge und eine Niere mussten durch Spenderorgane ersetzt werden, außerdem hat sie auf der rechten Körperseite eine spastische Lähmung. Franziska Liebhardt steckte nicht auf – im Gegenteil. Sie wechselte vom Volleyball zur Leichtathletik und startete ihre Karriere als Leistungssportlerin in den Bereichen Kugelstoßen und Weitsprung auf. Nach Medaillengewinnen bei Europa- und Weltmeisterschaften sollten die diesjährigen Paralympics den Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn markieren. Die 34-Jährige vom TSV Bayer Leverkusen zeigte in Brasilien zum Abschied ihre Bestleistung im Kugelstoßen und brach mit 13,96 Metern den Weltrekord ihrer Startklasse. Damit sicherte sie sich die Goldmedaille. Im Weitsprung landete sie auf dem Silberrang. Nun will Franziska Liebhardt, die gelernte Physiotherapeutin ist, sich für das Thema Organspende einsetzen.
Vanessa Low Leichtathletik (Weitsprung) Vanessa Low war schon immer sportlich: Sie ging gerne joggen, hat Handball gespielt und ist Snowboard gefahren. Auch nach ihrem Unfall im Jahr 2005, bei dem sie beide Beine verlor, hörte sie nicht mit dem Sport auf.
Stattdessen konzentrierte sie sich von nun an auf die Leichtathletik, arbeitete sich im 100-Meter-Sprint und im Weitsprung in die Weltspitze vor. Bei den Paralympics in Rio zeigte die 26-Jährige ihr Können, als sie gleich zwei Mal den Weltrekord im Weitsprung verbesserte und diesen nun mit einer Distanz von 4,93 Metern hält. Damit holte sie die Goldmedaille. Außerdem wurde Vanessa Low für diese Leistung mit dem deutschen Behindertensportler-Titel „Sportlerin des Monats“ im September ausgezeichnet.
Heinrich Popow Leichtathletik (Weitsprung) Als Kind wollte er Fußballprofi werden, doch nachdem sein linkes Bein wegen eines Tumors in der Wade amputiert werden musste, änderte der damals Neunjährige seine Zukunftspläne.
Nun rückte die Leichtathletik und damit der Weitsprung und Sprint in seinen Fokus. Heute, im Alter von 33 Jahren, kann Heinrich Popow auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken – er ist mehrmaliger Weltmeister und Medaillengewinner. Dieses Jahr nahm der Sportler vom TSV Bayer Leverkusen bereits zum vierten Mal an den Paralympischen Spielen teil. Kurz vorher stellte er mit einem Sprung von 6,77 Metern den Weltrekord in seiner Startklasse auf. Mit diesem Erfolg im Hinterkopf sprang Heinrich Popow in Rio mit 6,70 Metern zur Goldmedaille – und brach so auch den paralympischen Rekord. Seine Laufbahn als Paralympics-Sportler beendete er damit an der Weltspitze.
Ein Mann aus Gelsenkirchen darf sich freuen: Er dachte, er habe 160.000 Euro gewonnen. Doch dann waren es knapp 4,4 Millionen.