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Tim Conradi segelt mit Spitzengeschwindigkeit übers Wasser
Tim Conradi segelt mit Spitzengeschwindigkeit übers Wasser
Der Wind weht Tim Conradi kräftig ins Gesicht, wenn er mit seinem Segelboot bis zu 35 km/h auf dem Wasser erreicht. Solche Spitzengeschwindigkeiten sind nur bei sehr guten Windbedingungen möglich.
Düsseldorf.
Mit Tempo über die Wasseroberfläche zu düsen, ist „sein Ding“. Deshalb hat sich der 18 Jahre alte Abiturient des Theodor-Fliedner-Gymnasiums in Kaiserswerth auf den Regattasport spezialisiert. Hier kommt es auf Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Technik an. Dies alles beherrscht Tim ausgezeichnet und die Wettkämpfe bringen ihm den ultimativen Kick. Sein Boot: ein „Laser Standard“ mit einer Länge von 4, 23 Metern, 1,39 Meter breit, 5,37 Meter hoch und einer Segelfläche von etwa sieben Quadratmetern.
Alles fing an, als der kleine Tim mit sieben Jahren am Aasee in Münster die Segelboote namens „Optimisten“ sah. Er gab keine Ruhe, bis er nicht selbst in einem saß. Dass sich dieses Interesse so viele Jahre halten würde, hatte damals niemand geahnt. Seit elf Jahren pflegt er nun diese Leidenschaft und arbeitet hart an seiner Leistung. Zuerst im Düsseldorfer Yachtclub gelernt, wechselte er später zum Duisburger Yachtclub. Tim ist einer von drei Bundeskaderathleten aus Nordrhein-Westfalen. Ständig beweist er seine Fähigkeiten im nächsten Wettkampf. Der gebürtige Madrilene reist von einem Sport-Wettfahrt-Termin zum anderen durch ganz Europa – darunter Barcelona (Spanien), Tallinn (Estland) oder Sopot bei Danzig (Polen). Und seine Erfolge können sich sehen lassen: Er ist bereits dreifacher deutscher Vizemeister (Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft U17) und belegte bei der deutschen U22-Juniorenmeisterschaft 2018 den dritten Platz. Im Interview mit WestLotto verrät das Top-Talent, wie seine Zukunftspläne aussehen.
WestLotto: Warum ausgerechnet Segeln?
In meiner Kindheit habe ich alle möglichen Sportarten ausprobiert. Darunter Leichtathletik, Tennis, Ski Alpin und Basketball. Zu segeln begann ich mit sieben Jahren. Ich bin dabei geblieben, weil ich auf dem Wasser voll in meinem Element bin und diesen Sport mit Leidenschaft ausübe. Vor zwei Jahren kam mit American Football eine sehr gegensätzliche Sportart dazu, die einen sehr guten Ausgleich für mich darstellt.
Wie viele Stunden und Tage trainieren Sie?
Als Segler in NRW hat man aufgrund der dezentralen Lage einen klaren Nachteil. Zum Training fahre ich ans Ijsselmeer (Niederlande), nach Rostock-Warnemünde oder an die Kieler Förde. Aufgrund der langen Strecken habe ich bisher blockweise an den Wochenenden trainiert. Hinzu kommen Trainingslager in den Ferien. Ein weiterer wichtiger Teil ist das Athletiktraining. Hierzu zählen Kondition, Koordination, Kraft und Ausdauer. Insgesamt komme ich auf durchschnittlich 12 Stunden Training pro Woche und 120 Wassertage im Jahr.
Sie haben gerade Abitur gemacht. Wie geht es nun weiter?
Im Moment ziehe ich gerade nach Schleswig-Holstein, um dort zu studieren und zu trainieren. Ich beginne im Oktober mit dem Studium „Wirtschaftsingenieurwesen Materialwissenschaft“ an der Universität in Kiel. Dadurch werde ich demnächst auch unter der Woche in der Laser-Junioren-Trainingsgruppe am Olympiastützpunkt Kiel-Schilksee trainieren können. Dort kann ich mich sportlich weiterentwickeln.
Wie bereiten Sie sich auf Olympia 2024 vor?
Ich versuche Stück für Stück an mir zu arbeiten und jeden Tag ein bisschen besser zu werden. In den nächsten zwei Jahren möchte ich zu den internationalen Topseglern im Juniorenbereich zählen. Danach kommt der Einstieg in den Seniorenbereich. Hier wird das primäre Ziel sein, sich im Weltcup zu etablieren. Im Segeln ist – wie in vielen Sportarten – ein langer Atem gefragt. Daher gilt es, sich Zwischenziele zu setzen.
Wie viel Raum bleibt für andere Dinge?
Man muss bei einer so zeitintensiven Sportart wie dem Segeln versuchen, eine Balance zu finden. Wenn ich zu wenig Zeit ins Segeln investiere, leiden meine Leistungen darunter. Allerdings macht bei einer Überbelastung der Kopf auch schnell dicht. Mit American Football finde ich immer einen guten Ausgleich, da volle Fokussierung auf das Spiel notwendig ist. Für mich als Einzelsportler ist das Schönste am Football, den Teamgeist und das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile zu erleben. Und natürlich ist für Familie und Freunde auch immer Zeit. Sie wird umso wertvoller, wenn man nicht ganz so viel davon hat und sie ganz bewusst erlebt.
Was wäre Ihr größter Wunsch?
Mein größter Wunsch für die kommende Saison und die nächsten Jahre ist in erster Linie, verletzungsfrei und gesund zu bleiben. Im letzten Jahr hatte ich längere Zeit gesundheitliche Probleme. Das hat mich ganz schön zurückgeworfen und mich an einer schnelleren sportlichen Entwicklung gehindert. Aber nun gebe ich weiterhin Vollgas bis zu meinem Jahreshöhepunkt, der Junioren-Weltmeisterschaft Anfang November in Split, Kroatien. Davor werde ich noch an der Deutschen Meisterschaft Anfang Oktober in Flensburg teilnehmen. Ich folge stets meinem Motto: Kämpfe leidenschaftlich, siege stolz, verliere mit Respekt, aber gib niemals auf!
>>>> Toptalent des LSB
Tim Conradi ist ein vom Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) nominiertes „Top-Talent“. Der LSB wählt diese jungen und vielversprechenden Sportler in Rücksprache mit seinen Mitgliedsorganisationen aus. Sie erhalten finanzielle Förderung – beispielsweise für Trainer, Ausrüstung, Reisekosten oder sportmedizinische und physiotherapeutische Betreuung.
Jeder Tipp hilft dem Sport
Ob LOTTO 6aus49, Eurojackpot oder Rubbellose – als Deutschlands größter Lotterieveranstalter mit staatlichem Auftrag steht WestLotto seit 1955 für ein sicheres und seriöses Spiel. Aber WestLotto macht nicht nur die Tipper zu Gewinnern! Denn rund 40 Prozent der Spieleinsätze gehen an das Land NRW, das damit gemeinnützige Institutionen aus Wohlfahrt, Sport, Kunst und Kultur sowie Umwelt- und Denkmalschutz fördert – zum Beispiel den Landessportbund, der damit zahlreiche Projekte und Aktivitäten im Breitensport verwirklichen kann. Auch Top-Talente wie Tim Conradi werden dadurch unterstützt. Während der vergangenen Jahrzehnte sind auf diese Weise bereits mehr als 28 Milliarden Euro in das Gemeinwohl geflossen, 637 Millionen Euro allein im Jahr 2019. Davon profitieren alle in NRW – auch Sie!