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Tinker zurück nach Kevelaer? Diese Stadt bereitet sich mit ganz besonderen Maßnahmen auf die Ankunft der Traveller vor

Tinker zurück nach Kevelaer? Diese Stadt bereitet sich mit ganz besonderen Maßnahmen auf die Ankunft der Traveller vor

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Foto: Jürgen von Polier

Essen. 

Seit Jahren kommen die Tinker, auch Pavee genannt, um Mariä Himmelfahrt nach Kevelaer.

Für das streng katholische Wandervolk hat der Feiertag eine hohe Bedeutung. Daher besuchen sie jedes Jahr zwischen Juli und August den Wallfahrtsort am Niederrhein.

Tinker dieses Jahr wieder in NRW?

Die Tinker, die auch als Traveller bezeichnet werden, sehen sich einigen Vorurteilen ausgesetzt. Doch manchmal machen sie tatsächlich Ärger in Nordrhein-Westfalen.

Nicht nur Kevelaer zählt zu den Zielen der Tinker. Die Wildcamper zieht es auch nach Hessen. Dort trifft eine Gemeinde nun besondere Vorkehrungen für den Fall, dass die Traveller auch in diesem Jahr dort erscheinen.

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Ginsheim-Gustavburg trifft Maßnahmen gegen Traveller

Die Stadtverwaltung von Ginsheim-Gustavburg bei Frankfurt informierte ihre 16.000 Einwohner, sie treffe in diesem Jahr spezielle Vorsichtsmaßnahmen. In den vergangenen beiden Jahren hätten die irischen Landfahrer sich von Ende Juli bis Mitte August auf einem der städtischen Plätze unrechtmäßig niedergelassen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

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Bürgermeister Thies Puttnis-von Trotha wird in diesem Zeitraum über einer Sonderrufnummer ständig für die Bevölkerung erreichbar sein. „Es ist wichtig, dass uns die Bürgerinnen und Bürger sofort informieren, wenn sie Gruppen irischer Landfahrer in der Stadt oder in der näheren Umgebung ausmachen sollten“, sagt der Bürgermeister.

Die Stadtverwaltung habe zwar bereits Konzepte entwickelt, mit denen sie die wichtigsten Plätze in Ginsheim-Gustavburg sichern werde. Doch es könnten nicht alle Plätze in der Stadt gesichert werden. „Somit sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, erklärt der Bürgermeister.

Hier sind die Traveller willkommen

Die Worte aus Ginsheim-Gustavburg klingen für Traveller alles andere als einladend. Ein Campingplatz in Eppstein nur wenige Kilometer weiter entfernt bietet den Iren hingegen gerne Platz.

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„Bei uns im Taunuscamp sind die Traveller herzlich willkommen“, sagt Campingplatz-Besitzer Jörg Steimer (hier die Einzelheiten zu dem Angebot).

Die NRW-Reise der Traveller im Jahr 2017

Auch im vergangenen Jahr kamen hunderte Traveller nach Kevelaer. Weil das Dorf an dem besonderen Wallfahrtstag rund 15.000 Besucher erwartete, mussten die Iren weiterziehen.

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Erst zogen sie nach Neuss, dann nach Düsseldorf, dann nach Düren, Hürth und Iserlohn. Dort traten sie aggressiv in Kneipen auf und mussten sich erneut auf den Weg machen (hier alle Infos zu den Vorfällen in Iserlohn).

Kevelaers Bürgermeister: „Toleranz steht uns gut zu Gesicht“

In allen genannten Orten hieß es, die Traveller würden zu viel Lärm erzeugen und Müll hinterlassen. Daher wurde ihnen in den Orten jeweils eine Übernachtung gewährt. Am Folgetag mussten sie wieder abreisen.

Die Stadt Kevelaer sieht dem Besuch der Traveller dennoch gelassen entgegen. Bürgermeister Dominik Pichler (SPD): „Toleranz steht uns gut zu Gesicht. Die Welt ist bunt, und nicht alle sind so wie wir.“

So arbeiten die Traveller

In Irland gibt es nach Angaben der Traveller-Bewegung ITM etwa 25.000 Traveller aus rund 4.500 Familien. Seit dem 17. Jahrhundert führt die ethnische Minderheit ein Nomadenleben.

Die Traveller arbeiten für gewöhnlich als Klempner, Blechschmiede, Hufschmiede, Pferde- und Schrotthändler.