Nach der Diskussion, ob ein Weckmann die Kinder zum Rauchen verleite, bieten nun einige Bäckereien in der Region das traditionelle St.-Martins-Gebäck ohne Pfeife an.
So eine Entscheidung stieß einen gewaltigen Shitstorm auf Facebook aus. Die Nutzer sind entsetzt.
Weckmann ohne Pfeife? Helikoptereltern seien schuld
Stephanie H. regt sich über die so genannten Helikoptereltern auf: „Jetzt fühlen sich die Helikoptereltern schon von einem Weckmann getriggert.“ Sie ist nicht allein. Viele Nutzer sehen die Schuld für die Neuerung bei den Helikoptereltern.
Unter dem Begriff Helikopter- oder auch Hubschraubereltern versteht man Eltern, die ihre Kinder nie aus den Augen lassen. Sie „schweben“ wie ein Hubschrauber über ihrem Nachwuchs und werden als „überfürsorglich“ beschrieben.
Die Nutzer entsetzt über den Verlust der Tradition
Viele Stimmen der Community regen sichdarüber auf, dass Traditionen durch solche Entscheidungen abgeschafft werden. Jenny R. schreibt: „Wenn wir alle Brauchtümer abschaffen, haben wir bald gar nichts mehr. Wollen die auch den Weihnachtsmann verbannen? Weil er dick ist? Könnte den kleinen Cederic ja zum Fressen verleiten.“
Auch Dirk L. zeigt sich ebenfalls verständnislos: „Ich frage mich bei einigen echt, wie nah die Schaukel an der Hauswand gestanden hat? Ich würde ja allen Kindern das schnelle Kettcar fahren verbieten. Hinterher wollen die alle noch in die Formel 1!“
Christian W. hat als Fachmann eine klare Meinung zu der ganzen Sache: „Also ich bin Bäcker und kann euch sagen, dass sich die Pfeifen gar nicht mehr zum Rauchen eignen, da sie verschlossen sind. Lasst doch mal unser Kulturgut in Ruhe!“
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Weckmann ohne Pfeife? Für die Community kaum vorstellbar
Die meisten Nutzer haben eine einheitliche Meinung zu dem Dilemma: Weckmann mit Pfeife muss bleiben. Auch viele Nichtraucher melden sich zu Wort und erklären, Weckmann ohne Pfeife sei für sie unvorstellbar.
Trotzdem gibt es auch einige wenige Stimmen, die das Abschaffen der Pfeife befürworten, auch wenn aus anderen Gründen.
So schreibt Sebastian G.: „Brauchtum hin oder her, ich halt’s eh für schwachsinnig, denn die Dinger schmeißt doch eh jeder weg.“
Weckmanns ständiger Begleiter war ursprünglich gar keine Pfeife
Bei der ganzen Diskussion vergisst man, dass die Weckmann-Pfeife in den Anfängen der Tradition gar keine Pfeife war. Der Weckmann soll nämlich den Heiligen Nikolaus darstellen.
Dieser hatte ursprünglich einen Bischofsstab in der Hand. Die Pfeife kam wohl durch einen Notstand eines Bäckers im 18. Jahrhundert zum Einsatz, als diesem die kleinen Stäbe für das Gebäck ausgingen.
Not macht erfinderisch: Da griff der Bäcker auf die kleinen Pfeifen, da sie verkehrt rum einem Bischofstab recht ähnlich aussahen. Und wer weiß, vielleicht erfährt der Weckmann bald ein neues Make-Over. (ses)