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Ruhrgebiet: Rührende Aktion für Rentner – doch der Grund ist traurig

Rentner haben oft nicht viel zum Leben über. Im Ruhrgebiet gibt es jedoch einmal die Woche eine Anlaufstelle.

Ruhrgebiet
© IMAGO/Manuel Stefan

7 Renten-Irrtümer, die du nicht glauben solltest

Damit man beim Thema Rente wieder durchblickt, räumen wir mit den sieben gängigsten Renten–Irrtümer auf.Dieses Video wurde mit der Hilfe von KI erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Über 40 Jahre hart gearbeitet und am Ende reicht die Rente doch nicht aus. Viele Menschen gehen selbst im Ruhestand noch arbeiten, um sich Geld dazu zu verdienen. Andere sammeln Pfandflaschen, um über die Runden zu kommen. Auch im Ruhrgebiet nimmt die Altersarmut immer mehr zu.

Sina Mind will den alten Menschen helfen und gründete 2022 in Gladbeck den gemeinnützige Verein Lichter-Kinder (LiKi). Jeden Freitag versorgt sie und ihr Team notbedürftige Senioren mit Nahrungsmitteln – und das vollkommen kostenlos.

Ruhrgebiet: Rente reicht nicht fürs Essen  

Ursprünglich wurde der Verein im März 2022 als Flüchtlingshilfe für ukrainische Familien ins Leben gerufen. Im Laufe des Sommers wurde der Laden in der Hochstraße 50 in Gladbecks Innenstadt immer mehr zu einer Anlaufstelle für Rentner. „Damals gab es noch keine Tafel hier, deshalb kamen die Leute zu uns. Und die Aktion sollte im Oktober beendet werden, doch selbst als die Tafel an den Start gegangen ist, wollten noch rund 50 Rentner weiter zu uns kommen“, erklärt Sina Mind im Gespräch mit DER WESTEN.

Um das Angebot der Tafel nutzen zu können, benötigt man einen Berechtigungsschein – im LiKi nicht. „Ich komme hier hin, weil ich mich schäme. Ich bin früher zur Tafel nach Gelsenkirchen gegangen, doch ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich vor anderen Menschen rechtfertigen muss. Und hier am Marktplatz kann jeder einen sehen“, gesteht Christina. Genauso wie die 64-Jährige möchten viele Senioren lieber unerkannt bleiben, weil es ihnen unangenehm ist, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. „Wir haben auch Leute, die am Hintereingang Essen bekommen, weil sie sich so sehr schämen“, verrät Sina Mind weiter.

Eine Sorge weniger

Zudem zahlen die Menschen für ihre Tüten bei der Tafel drei Euro, selbst das könnten sich laut Sina Mind einige Menschen nicht leisten. Im LiKi kriegen die Senioren jeden Freitag von 10 bis 15 Uhr kostenlos Nahrungsmittel. Von Nudeln, Brotwaren über Obst und Gemüse bis hin zu frischem Fleisch bekommen die Rentner alles.

Ruhrgebiet LiKi
Ruhrgebiet: Sina Mind und Rentner Theo bei der Essensausgabe. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Der 78-jährige Theo kommt nicht jede Woche, denn seine Frau ist schwer an Krebs erkrankt und auch er schafft es körperlich nicht immer. Deshalb hat er diesen Freitag (13. Oktober) Glück, da es dank einer Sonderlieferung der Lebensmittelretter aus Herten besonders viele Nahrungsmittel gibt. Somit fährt er am Mittag mit zwei vollgepackten Tüten und einer Sorge weniger nach Hause.


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Zusätzlich wird in den Räumen des LiKi auch Second-Hand-Kleidung für zum Teil weniger als 1 Euro verkauft. Die Einnahmen werden wiederum für Lebensmittel ausgegeben. Das Geschäft ist aber auch an den anderen Wochentagen bis 18 Uhr geöffnet (außer donnerstags und freitags), sodass Spenden jeglicher Art gerne angenommen werden. All das wäre laut der 38-jährigen Gründerin des gemeinschaftlichen Vereins jedoch nicht ohne die Unterstützung der Bäckerei Hudde, der Traumwerkstatt Terhardt GmbH, Malermeister Peter Münch GmbH, dem Home Store Gladbeck sowie Dauerhelfer Stefan Langhoff und ihrem deutsch ukrainischen Team möglich. Ein besonderer Dank gilt Markus Kaiser, der den Laden mietfrei zur Verfügung stellt.