Heftige Vorfälle im Klinikum Bethel in Bielefeld (NRW) beschäftigen aktuell die Staatsanwaltschaft Duisburg. In dem Krankenhaus trieb ein Assistenzarzt sein Unwesen, der zahlreiche Patientinnen vergewaltigt haben soll und auch außerhalb der Klinik Sexualdelikate begangen haben soll.
Besonders pikant dabei: Der Tatverdächtige, der auch mit Frauen in ganz Deutschland einvernehmlich Sex gehabt habe soll, ist mittlerweile verstorben – er litt offenbar unter zwei bakteriellen Geschlechtskrankheiten. Die Staatsanwaltschaft Duisburg will deshalb nun alle Sexualpartnerinnen des Verstorbenen informieren.
NRW: Assistenzarzt hinterlässt Namensliste mit Sexpartnerinnen
Bereits seit September 2021 ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg gegen verantwortliche Mitarbeiter des Klinikums Bethel wegen des Tatvorwurfs der Beihilfe zur Vergewaltigung durch Unterlassen. Dabei wurde auch gegen einen mittlerweile verstorbenen Arzt ermittelt und eine „Namensliste“ mit 80 Frauen sichergestellt.
Laut der Staatsanwaltschaft Duisburg gibt es konkrete Annahmen dafür, dass der Verstorbene mit allen 80 genannten Personen auf der Liste Sex gehabt haben soll. Von 16 Frauen liegen dazu Videodateien vor, die nicht im Klinikum Bethel entstanden sind und auch einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zeigen.
Weitere Beweise – darunter auch Videodateien – werden noch ausgewertet, deuten aber jetzt schon darauf hin, dass der Verstorbene zum einen in ganz Deutschland freiwillige Sexualpartnerinnen hatte. Zum anderen soll der Tatverdächtige aber auch außerhalb seines Arbeitsplatzes sexuelle Übergriffe begangen haben.
Dennoch geht die Staatsanwaltschaft Duisburg davon aus, dass der überwiegende Teil der Frauen auf der Namensliste kein Opfer einer sexuellen Straftat waren – 29 Frauen sind dagegen als Geschädigte im Klinikum Bethel bestätigt.
NRW: Assistenzarzt hat möglicherweise Geschlechtskrankheiten verbreitet
Da bei der Obduktion des Verstorbenen heraus kam, dass dieser zwei bakterielle Geschlechtskrankheiten hatte, möchte die Staatsanwaltschaft Duisburg seine Sexualpartnerinnen über das mögliche gesundheitliche Risiko informieren – und feststellen, ob sie Opfer einer fahrlässigen Körperverletzung wurden.
Während sich die Patientinnen im Klinikum in Bielefeld anhand von Patientenakten vergleichsweise leicht identifizieren und abgleichen lassen, stellen sich die Ermittlungen im privaten Bereich schwieriger dar. So verfügt die Staatsanwaltschaft Duisburg laut eigener Aussage nur über kurze, teils verschwommene Videosequenzen und eine „rudimentäre Namensliste“ – häufig werden die Frauen nicht mit ihrem vollen Namen, sondern nur mit ihrem Spitznamen, ihrem Beruf oder einer „kompromittierende Bezeichnung“ aufgeführt.
Mehr News aus NRW: Energiekrise in NRW: Bitter! HIER sollen Sportvereine schon aufs Duschen verzichten
Deshalb tappt die Staatsanwaltschaft Duisburg derzeit noch im Dunkeln, in wie vielen konkreten Fällen der verstorbene Arzt im Privatleben Sexualstraftaten verübt haben soll. Gemeinsam mit der Polizei Bielefeld arbeite man mit Hochdruck daran, alle potentiell geschädigten Personen zu identifizieren.