Eine Schwarze Mamba hat in Mülheim ihren Besitzer gebissen. Der 26-Jährige hatte sie füttern wollen, als er von dem hochgiftigen Tier erwischt wurde.
Mülheim.
Ein 26-jähriger Mülheimer hat den Biss seiner hochgiftigen Schwarzen Mamba nur knapp überlebt. Die Mutter des Mannes hatte am Wochenende die Feuerwehr gerufen, nachdem die Schlange den Halter beim Füttern in den Finger gebissen hatte. Ein eilig bei der Düsseldorfer Uniklinik organisiertes Gegengift rettete ihm das Leben.
Schwarze Mambas zählen zu den zehn giftigsten Schlangen der Welt. Sie sind extrem schnell, stammen ursprünglich aus Afrika und können bis zu 3,50 Meter lang werden. „Wer sie hält, sollte wissen, was er tut“, meinte Fachmann Uwe Ringelhan vom Terra-Zoo in Rheinberg auf NRZ-Nachfrage. Schwarze Mambas seien „keine Anfängerschlangen“, so Ringelhan weiter. In der hiesigen Giftschlangenszene seien sie gleichwohl durchaus verbreitet, sie zählten nicht zu den geschützten Arten.
Das Nervengift lähmt die Muskeln – von Augenlidern bis hin zu Herz und Lungenmuskulatur. Berichten zufolge kann ein Biss einer Schwarzen Mamba im ungünstigen Fall ohne Gegengift binnen 30 Minuten tödlich sein. Im Falle des Mülheimers gelang es der Feuerwehr, das Serum über die Berliner Giftnotrufzentrale bei der Uniklinik Düsseldorf ausfindig zu machen. Der Rettungshubschrauber, der den Mann in ein Krankenhaus bringen sollte, holte es ab. Der 26-Jährige war zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr flugfähig. Ein Rettungswagen brachte ihn in die Essener Uni-Klinik. Angeblich musste er wiederbelebt werden, ein Feuerwehrsprecher wollte das nicht bestätigen. Nach Angaben der Feuerwehr hat das Gegengift mittlerweile gewirkt. Offenbar konnte der 26-Jährige am Montag nach Hause entlassen werden.
Möglicherweise noch in diesem Jahr soll das „Gefahrtiergesetz“ in NRW in Kraft treten. Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) will das Halten besonders gefährlicher Arten verbieten und eine Meldepflicht einführen. Die Beratungen dazu laufen. Remmel: „Hochgiftige Tiere gehören nicht in Wohnzimmer.“