Wenn Tierheime von „Großbaustellen“ sprechen, dann hören Tierfreunde besonders aufmerksam hin. Denn nur selten geht es dabei tatsächlich um handwerkliche Arbeiten – sondern viel mehr um Tiere, die nach einer tragischen Vergangenheit besonders viel medizinische und mentale Unterstützung benötigen.
Einer dieser Kandidaten ist Bulldogge Max. Seine Geschichte ist eine, wie sie das Tierheim Bergheim (NRW) leider allzu häufig miterlebt – doch als der Vierbeiner dann beim Tierarzt auf dem Behandlungstisch landete, kamen noch mehr erschreckende Details ans Licht.
NRW: Hund in schrecklichem Zustand
Bei Bulldogge Max kommt wirklich alles zusammen: Im Jahr 2019, da war er gerade drei Jahre alt, wurde er keinesfalls bei einem vertrauenswürdigen Züchter gekauft, sondern ganz bequem übers Internet erworben. Und nun, fünf Jahre nach seiner Online-Bestellung, musste sein Halter feststellen, dass er für den armen Max nun doch keine Zeit mehr habe – und gab ihn im Tierheim Bergheim ab.
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Doch das Schlimmste kommt erst noch: Denn in dem halben Jahrzehnt, das Max bei seinem Halter verbrachte, war er kein einziges Mal (!) bei einem Tierarzt. Deshalb vereinbarte das Tierheim Bergheim erst einmal direkt einen Termin beim Veterinär-Team in Neuss-Süd. Und was die Ärzte nach ihrer Untersuchung feststellen, macht deutlich, warum das Tierheim Max als „Großbaustelle“ bezeichnet.
Bulldogge ist medizinische „Großbaustelle“
Bereits bei seiner Ankunft stellten die Mitarbeiter fest, das Max wegen seines langen Gaumensegels Atemschwierigkeiten hat. „Seine Zähne stehen in alle Richtungen, seine Augen sind viel zu trocken, die Falten verursachen Hautprobleme und sein Gangbild treibt jedem Tierarzt die Tränen in die Augen“, schrieb das Tierheim in seinem ersten Bericht – und nur drei Tage später, nach dem Tierarzt-Termin, folgten mehr erschreckende Details.
Die To-Do-Liste sei lang, schreibt das Tierheim – und zählt auf: „Er hat einen Hodentumor rechts, einen Kreuzbandriss rechts, ein Brachyzephales Syndrom, eine Zahnfehlstellung und damit verbunden eine permanente Zahnfleischentzündung sowie ein Problem mit dem Auge, das noch weiter abgeklärt werden muss.“
Pfleger und Ärzte werden alles daran setzen, den armen Bulldoggen-Rüden wieder herzurichten, nachdem er über so viele Jahre lang so kläglich vernachlässigt wurde.