Düsseldorf.
Tierfreunde müssen jetzt stark sein. Die Polizei Düsseldorf (NRW) hat 18 Hunde befreien müssen. Sie lebten alle mit ihrer Besitzerin in Düsseldorf (NRW) unter einem Dach.
Leider ist es nicht das erste Mal, dass die Polizei in Sachen Hund bei dieser Frau einschreiten musste. Darüber berichtet die „Bild“.
Hund in NRW: Animal Hoarding in Düsseldorf – Frau lebt mit 19 Hunden zusammen
Pudel und Mischlinge holten die Beamten bei dem Einsatz im Stadtteil Eller ab und brachten sie anschließend ins Tierheim. Dort werden die Tiere untersucht und versorgt. Der erste Eindruck der Tiere sei „akzeptabel“, zitiert der Bericht einen Stadtsprecher.
Einen Hund durfte die Frau behalten, 18 musste sie abgeben. Vermutlich leidet der Hunde-Fan unter einer krankhaften Sucht, Tiere zu sammeln – sogenanntes „Animal Hoarding“.
Hund in NRW: Animal Hoarder bereits bekannt
Laut des Berichts habe die Polizei der Frau bereits vor rund zehn Jahren einen Besuch abstatten müssen. Damals soll sie insgesamt 113 Pudel unter extrem schlechten Umständen gehalten haben.
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111 Tiere habe sie damals abgeben müssen. Mit den restlichen zwei Tieren, die sie behalten durfte, sei sie anschließend gut zurecht gekommen. Die regelmäßigen Kontrollen durch das Veterinäramt seien laut „Bild“ durchweg positiv gelaufen.
Hund in NRW: Deswegen kommt es zum Animal Hoarding
Jetzt der Rückfall. Doch wieso bemerken die Tierliebhaber nicht, dass ihre Vierbeiner unter der krankhaften Sammelsucht leiden?
Dr. Moira Gerlach vom Deutschen Tierschutzbund hat uns das genauer erklärt: „Es handelt sich um ein Krankheitsbild, das schleichend voranschreitend und zu einer immer stärkeren Verwahrlosung der Tiere führt – bis hin zu schwer kranken, verhaltensauffälligen und im schlimmsten Fall sogar toten Tieren.“ Weitere Details liest du in unserem Artikel >>>
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Der Haushund als Begleiter des Menschen:
- Domestizierung fand vor etwa 15.000 bis 100.000 Jahren statt
- die wilde Stammform ist der Wolf
- weltweit gibt es etwa 500 Millionen Haushunde
- allein in Deutschland leben 9 Millionen als Haustiere
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Darunter leiden nicht nur die Tiere selbst, sondern auch der Mensch. Der hat seine Schützlinge eigentlich liebevoll umsorgen wollen, doch mit steigender Anzahl der Tiere wird das immer schwieriger. „Alles wächst ihm über den Kopf“, schreibt der Tierschutzbund in einem Leitfaden zum Thema.
Hund in NRW: Krankheit Animal Hoarding
Oft glauben Animal Horder, dass sie die einzigen Menschen sind, bei denen die Tiere es guthaben. Die psychischen Hintergründe seien „uneinheitlich“. Denkbar seien Sucht- und Zwangskrankheiten sowie Persönlichkeitsstörungen und Neurosen.
Klar ist: „In Fällen von Animal Hoarding brauchen sowohl die Tiere als auch die Menschen dringend Hilfe. Doch hierzulande ist die Krankheit noch wenig bekannt“, schreibt der Tierschutzbund. (vh)