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„Horror-Haus“ von Höxter: Jetzt wird alles neu aufgerollt – das ist der Grund

„Horror-Haus“ von Höxter: Jetzt wird alles neu aufgerollt – das ist der Grund

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So sieht eine Zelle der JVA Bochum von innen aus

„Horror-Haus“ von Höxter: Jetzt wird alles neu aufgerollt – das ist der Grund

So sieht eine Zelle der JVA Bochum von innen aus

Wir haben uns eine Zelle in der Bochumer JVA von innen angeschaut.

Der Fall vom „Horror-Haus“ von Höxter steht offenbar vor einer Neuauflage. Gut dreieinhalb Jahre nach dem Urteil über Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika hat die Staatsanwaltschaft Paderborn nun einen Antrag gestellt, der das weitere Schicksal des Frauen-Folterers lebenslänglich beeinflussen würde.

Alles zum Fall vom „Horror-Haus“ von Höxter und die Aussichten auf einen erneuten Prozess erfährst du hier.

„Horror-Haus“ von Höxter: DAS war der Fall von Wilfried und Angelika W.

Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika hatten zwischen 2011 und 2016 mehrere Frauen in ein heruntergekommenes Bauernhaus in Höxter-Bosseborn – heute bekannt als das „Horror-Haus“ – gelockt, festgehalten und gefoltert. Zwei der Opfer, eine 33-Jährige und eine 41-Jährige starben.

Während die 54-jährige Mitschuldige 2018 zu einer Haftstrafe von 13 Jahre wegen Mordes durch Unterlassen verurteilt wurde, wurde ihre 53-jähriger Ex-Mann zu elf Jahren in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt.

Grund für diese, von vielen als zu milde betrachtete, Rechtsprechung war der niedrige IQ von Wilfried W., der mit einer „intellektuellen Minderbegabung“ von 59 als „vermindert schuldfähig“ galt. Allerdings sind sich Gutachter da nicht mehr so sicher.

„Horror-Haus“ von Höxter: Wie gefährlich ist Wilfried W. wirklich?

Während seines Aufenthalts in der „Christopherus Klinik“ in Münster zweifelte man bereits an dem Geisteszustand des Verurteilten. Gutachter befürchten, Wilfried W. könnte weitere Straftaten begehen, sollte er seine Strafe abgesessen haben. 2020 wurde Wilfried W. in die JVA Hagen verlegt.

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Mehr zum Prozess vom „Horror-Haus“ von Höxter:

  • „Horror-Haus“ von Höxter – Gutachterin: Angeklagter Wilfried W. ist vermindert schuldfähig
  • „Horror-Haus“ von Höxter: Prozess vor spektakulärer Wende – ist der Angeklagte komplett schuldunfähig?

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Nun, zwei Jahre später, hat die Staatsanwaltschaft Paderborn eine nachträgliche Sicherheitsverwahrung beantragt. Eine Neuauflage des Prozesses soll darüber entscheiden. „Das Kerngeschehen steht fest. Es geht nur darum, wie gefährlich Wilfried W. tatsächlich ist“, so Oberstaatsanwalt Ralf Meyer.

„Horror-Haus“ von Höxter: DAS droht Wilfried W. im Falle einer nachträglichen Sicherheitsverwahrung

Bisher sei noch unklar, wie lange der erneute Prozess dauern und welche Zeugen zu Wort kommen werden. Im Kern wird es um zwei neue Gutachten gehen. Sollte der nachträglichen Sicherheitsverwahrung zugestimmt werden, dann würde das bedeuten, dass Wilfried W. nie wieder freikäme. Sein Anwalt Dr. Carsten Ernst dazu: „Mein Mandant gehört nicht in die Sicherungsverwahrung.“

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Noch mehr aus der Region:

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Während es für Wilfried eng wird, sieht es umso besser aus für Angelika W. Sie könnte mit guter Führung und Sozialprognose schon Anfang 2025 aus der JVA Bielefeld entlassen werden, wie „Bild“ berichtet. (mbo)