Hiobsbotschaft für Reisende am Flughafen Köln/Bonn! Die Piloten von Eurowings haben einen erneuten Streik angekündigt. Von Montag (17. Oktober) bis Mittwoch (19. Oktober) hat die Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Die Maßnahme werden vor allem Reisende am Flughafen Köln/Bonn zu spüren bekommen, da zahlreiche Flüge ausfallen oder Verspätung haben werden. Doch auch für Eurowings-Mitarbeiter spitzt sich die Lage damit zu.
Flughafen Köln/Bonn: Tarif-Streit auf Rücken der Reisenden
Die Piloten-Gewerkschaft VC und Eurowings liegen noch immer im Clinch, ein Angebot von Eurowings bezeichnete die Vereinigung Cockpit am Freitag als „unzureichend“ und ruft damit die Eurowings-Piloten zu einem neuen Streik auf.
Am Sonntag (16. Oktober) teilte die Lufthansa-Tochter mit, dass wie bereits am ersten Streik am 6. Oktober fast die Hälfte aller Flüge ausfallen werden. Von den am Montag rund 400 geplanten Eurowings-Flügen in ganz Deutschland würden voraussichtlich 230 stattfinden. Auch für Dienstag und Mittwoch gehe man davon aus, über die Hälfte der Flüge umsetzen zu können. „Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Auswirkungen dieses Streiks so gering wie möglich zu halten, inklusive der Umbuchung auf Partner-Airlines der Lufthansa Group“, versichert jedoch „Eurowings“-Geschäftsführer Kai Duve.
Doch nicht nur für Passagiere der Airline hat der erneute Streik unangenehme Folgen, so Duve: „Die VC gefährdet mit der neuerlichen Streikdrohung mutwillig die Zukunft der Eurowings Deutschland.“ Die Gewerkschaft zwinge Eurowings damit unausweichlich in eine Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs und gefährde Arbeitsplätze – und das nicht nur im Cockpit.
Flughafen Köln/Bonn: Darum werden einige Piloten trotzdem arbeiten
Die Gewerkschaft fordert von Eurowings die Reduzierung der Arbeitsbelastung der Beschäftigten im Cockpit – genauer sollen die maximalen Flugdienstzeiten begrenzt und die Ruhezeiten verlängert werden. Das bisherige Angebot der Fluggesellschaft nennt die VC „völlig unzureichend“ und wirft der Gegenseite „Augenwischerei“ vor.
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Die Fronten zwischen der VC und Eurowings sind verhärtet, wie eine Stellungnahme von Kai Duve zeigt: „Von 14 zusätzlich geforderten freien Tagen pro Jahr haben wir zehn Tage mehr bereits angeboten, darüber hinaus eine Reduktion der Wochenarbeitszeit um zwei volle Stunden“ – ein solches Entlastungspaket sei in der Branche einzigartig. Wer in diesem Entgegenkommen kein verhandlungsfähiges Angebot sehe, habe jedes Maß und jede Mitte verloren, so der Eurowings-Geschäftsführer deutlich.
In internen Meetings am Wochenende habe man der Belegschaft sehr deutlich gemacht, dass die VC kein besseres Angebot mehr werde erzielen können, sondern mit dem Streik nur zur erneuten Kundenenttäuschung und weiteren Millionenschäden beiträgt. Deshalb geht die Eurowings-Geschäftsführung davon aus, dass zahlreiche Piloten trotz Streik-Aufrufs zu ihrem Dienst – unter anderem am Flughafen Köln/Bonn – antreten werden. (mit dpa)