Was für eine Posse bei diesem Aldi in NRW! Wer in Monheim (NRW) bei Aldi einkauft, muss sich an äußerst strenge Parkregeln halten. Wer auf den Parkplatz fährt, darf zwischen 0 Uhr und 15 Uhr maximal 90 Minuten parken. Zwischen 15 Uhr und Mitternacht sowie ganztägig am Wochenende gilt eine Höchstparkdauer von 180 Minuten. Steht das Auto länger vorm Aldi in NRW, werden 25 Euro als Vertragsstrafe fällig.
Pro Tag stellte der Dienstleister „Parkraum Service“ satte 60 Knöllchen aus. Das Thema wurde überregional bekannt, selbst die Stadtspitze sah sich gezwungen, sich dazu zu äußern.
Bürgermeister Daniel Zimmermann (42) sagte: „So geht das nicht!“ Er forderte Aldi auf, auf die Parkplatzüberwachung zu verzichten. Denn neben dem Discounter steht auch eine Kita – und die Mitarbeiter sind zwingend auf naheliegende Parkplätze angewiesen.
Aldi in NRW: Irrsinn geht weiter
Die Stadt hat jetzt angeboten, die Parkplätze selbst zu überwachen und dafür auf einen externen Dienstleister zu verzichten. Aldi lässt in der Filiale in Monheim-Baumberg KfZ-Kennzeichen bei der Ein- und Ausfahrt automatisch erfassen. Wer länger parkt als erlaubt, kriegt eine Strafe, gnadenlos. So kamen im Schnitt rund 60 Knöllchen pro Tag zusammen.
Auf Anfrage von „Focus Online“ teilt die Stadt Monheim mit: „Diese Zahlen sind uns nicht bekannt, weil die Vertragsstrafen ja nicht von uns als Stadt, sondern von der Firma ‚Parkraum Service‘ aus Wickede im Auftrag von Aldi Süd erhoben wurden. Wir gehen in Summe von Vertragsstrafen im mittleren fünfstelligen Bereich aus“.
Kunden bleibt nur eine Wahl
Trotz der Kritik bleibt Aldi aber hart. Zwar hat der Discounter den Dienstleister angewiesen, die in Rechnung gestellten Vertragsstrafen zu stornieren und zu erstatten, doch das umstrittene Kontrollsystem soll bestehen bleiben, teilt jetzt die Stadt mit. Man sei weiter im Dialog: „Die Stadt beharrt allerdings weiterhin darauf, dass die Regelung auch in Zukunft nicht mehr angewendet wird.“ Kleiner Trost: Immerhin wurde für die benachbarte Kita eine Lösung gefunden. Sowohl Eltern, die ihre Kinder abholen möchten, als auch die Mitarbeiter sollen die Parkflächen kostenlos und ohne Strafe nutzen dürfen.
Mehr News:
Dass Aldi externe Parküberwacher anstellt, ist kein Einzelfall. Selbst der Hauptbahnhof Hannover beispielsweise beschäftigt einen knallharten Überwacher, der gnadenlos Pendler und Kurzparker Geld aus den Taschen zieht (wir berichteten). Kunden sollten unbedingt auf entsprechende Schilder achten, bevor man bei einem Händler parkt. Sollte man doch ein Knöllchen erhalten, sollte man ihn prüfen und fristgerecht zahlen, um hohe Inkassokosten zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, ob der Spuk in Monheim nicht doch irgendwann ein Ende findet…