Seit über einem Monat ist Autobahn A45 bei Lüdenscheid bereits gesperrt. Der Grund dafür ist die Talbrücke Rahmede.
Sie ist massiv beschädigt und muss neu gebaut werden. Deswegen bleibt die A45 über längere Zeit hinweg dicht. Allerdings gibt es jetzt ein Problem, dass den Abbau der Brücke verzögern könnte.
A45: Könnten SIE den Abriss der Talbrücke behindern?
Starke Schäden an der Talbrücke Rahmede sorgen seit dem 2. Dezember 2021 für Stillstand auf der A45. Zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord geht nichts mehr. Zuerst muss die Brücke weg. Sprengung oder Abriss? Bei der Beantwortung dieser Frage müssen die Verantwortlichen jetzt jedoch noch eine weitere Bedingung mitdenken.
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Das ist die Bundesautobahn A45:
- verläuft von Dortmund über Hagen, Siegen, Wetzlar, Gießen und Hanau nach Aschaffenburg
- Bestandteil der Europastraße 41
- wird auch „Sauerlandlinie“ genannt
- ist 257 Kilometer lang
- ist in den 1960er-Jahren als zweite Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland gebaut worden
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Denn wie „Bild“ berichtet, gibt es rund um die Brücke ein artenreiches Tiervorkommen. Teilweise leben dort seltene Tiere, wie die Zweifarbfledermaus, die Haselmaus und der Wanderfalke. Deshalb fordert unter anderem der BUND-NRW, den Schutz dieser Arten mitzudenken. „Die Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Vorgaben muss Bestandteil des anstehenden Planverfahrens sein.“ Ob das den Abbau-Prozess der Brücke nun weiter verlangsamt?
A45: Wie lange noch bis zur Aufhebung der Sperrung?
Eine Sprecherin der Autobahn GmbH, Susanne Schlenga, sei bereits mit Naturschützern in Kontakt. „Wir machen uns Gedanken, wie die Tiere umgesiedelt oder vergrämt werden könnten.“ Doch auf diese Aussage reagiert Dirk Jansen vom BUND mit Ablehnung. „Eine Vergrämung ist gesetzlich untersagt. Für Wanderfalke und Zweifarbfledermaus muss ein schlüssiges Konzept entwickelt werden.“
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Wie „Bild“ berichtet, seien von der Zweifarbfledermaus nur einige wenige Gruppen in NRW angesiedelt. Der Wanderfalke käme hier allerdings bereits öfter vor, da er sich gerne in Bauwerke einniste, um dort zu brüten. Die Haselmaus könnte weniger Probleme bei den Bauarbeiten bereiten, da diese bereits bei vergangenen Bauprojekten erfolgreich umgesiedelt werden konnte.
Ob das den Prozess verlangsamen könnte? „Es geht zunächst um rechtliche Fragen, wie das Genehmigungsverfahren aussieht“, so Schlenga. „Sollte es demnach ein Planfeststellungsverfahren geben müssen, dann dauert’s länger.“ Laut „ADAC“ dürfte es noch mindestens fünf Jahre dauern, bis die neue Brücke steht. So äußert sich zumindest Elfirede Sauerwein-Braksiek, die die Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH leitet. (mbo)
Näheres zu den Abriss-Plänen der Talbrücke Rahmede erfährst du hier >>>