Der Bund und die Länder planen die Einführung des 49-Euro-Tickets für bundesweite Fahrten. Eigentlich eine gute Nachricht für alle Bahnreisenden. Doch ein Verbund in NRW droht mit Boykott!
Drei Monate lang war es gültig, viele haben es genutzt: Das 9-Euro-Ticket sorgte deutschlandweit für volle Bahnhöfe im Juni, Juli und August. Für 9 Euro den Nahverkehr einen ganzen Monat lang nutzen, so viel man will – das klang für viele einfach zu verlockend. Und mit dem 49-Euro-Ticket soll Passagieren erneut finanziell unter die Arme gegriffen werden. Auch in NRW.
49-Euro-Ticket in NRW: VRR warnt jetzt HIERVOR
Doch wenn der Staat nicht genügend Geld zuschießt, droht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit einem Boykott! Als größter Verkehrsverbund warnt der VRR jetzt vor enormen Einnahmeverlusten, wie die „Rheinische Post“ berichtet.
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„Wir stehen als Branche bereit und sind hochmotiviert, wie in der Vergangenheit bei der Mehrwertsteuerabsenkung und dem Neun-Euro-Ticket unseren Beitrag zu leisten“, sagte Jose Luis Castrillo, für Tarife zuständiger VRR-Vorstand, gegenüber der Zeitung.
49-Euro-Ticket in NRW: VRR-Vorstandsmitglied wird deutlich
Das Problem: Es droht ein hoher Einnahmeverlust für den Verbund – insofern dieser nicht ausgeglichen wird. Von einem Defizit von bis zu 520 Millionen Euro in 2023 ist die Rede. „Der Bund und die Länder müssen sich endlich nach monatelangen Verhandlungen über die langfristigen Finanzierungen des Nahverkehrs in Deutschland verständigen“, betont Castrillo. „Sonst werden wir im VRR auf das Leistungsangebot vor der Wende der 80er Jahre zurückfallen. Dann können wir die Mobilitätswende und die Erreichung der Klimaziele definitiv nicht 2030 erreichen.“
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Hiobsbotschaft für Bahnkunden: Ohne ausreichend Geld werde der VRR das 49-Euro-Ticket blockieren. „Sofern es nicht eine ausreichende Finanzierung gibt, kann ich meinen Gremien eigentlich nicht vorschlagen, ein solches Konzept abzusegnen“, sagte Castrillo gegenüber der „Rheinischen Post“.