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Kommt die Vier-Tage-Woche? DAS sagt die SPD-Chefin dazu

Die Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, zeigt sich in einem Interview offen für die Vier-Tage-Woche. Kritik kommt aus Reihen der CDU und FDP.

Esken
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Vier-Tage-Woche: Diese positiven Effekte hat die reduzierte Arbeitszeit laut Studien

Der Traum von der Vier-Tage-Woche wird für immer mehr Menschen zur Realität. Wiederholt zeigen Studien die positiven Effekte des Modells.

Man kann nicht gerade behaupten, dass SPD-Co-Chefin Saskia Esken eine Sympathieträgerin ist. Ob sich das mit ihrem jüngsten Wortbeitrag ändert? In einem Interview mit den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (RND) spricht sich die 61-Jährige für eine Vier-Tage-Woche aus. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit einer Vier-Tage-Woche gute Ergebnisse erzielen“, sagte Esken.  

Sie führt aus, dass es Studien gebe, „wonach Menschen in einer auf vier Arbeitstage reduzierten Woche effektiver arbeiten, weil sie eine höhere Arbeitszufriedenheit haben. Denn sie haben mehr Privatleben.“ Außerdem bliebe „mehr Zeit, Dinge wieder selbst zu erledigen, für die man im Fünf-Tage-Stress Unterstützung braucht“, so Esken. „Partiell haben wir für die Organisation unseres eigenen Lebens doch keine Zeit mehr, weil wir zu viel arbeiten. Meine Generation definiert sich noch sehr stark über die Erwerbsarbeit.“

Gerade Eltern würden von Vier-Tage-Woche profitieren

Eine Vier-Tage-Woche käme gerade Eltern zupass. So seien gerade sie auf flexiblere und geringere Arbeitszeiten angewiesen, um ihre familiären Pflichten und Bedürfnisse besser organisieren zu können. Es brauche jedoch einen „Lohnausgleich“. Denn viele Menschen könnten schon jetzt nicht von ihrem Lohn leben. Es sei anzumerken, dass mit der reduzierten Arbeitszeit auch die Kosten sinken würden, die rund um die Arbeit entstehen.“

Von CDU und FDP gibt es jedoch Gegenwind. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hermann Gröhe (CDU), warnte davor, dass die Vier-Tage-Woche der Wirtschaft schaden könnte. „In Zeiten von Fachkräftemangel die Arbeitszeit zu verkürzen und die Arbeit zu verteuern, würde der Wettbewerbsfähigkeit einen Bärendienst erweisen“, sagte er dem „Tagesspiegel“.



Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober kritisierte ebenfalls die Idee der verkürzten Wochenarbeitszeit auf vier Tage. So sei die Vermutung, dass bei einer Vier-Tage-Woche produktiver gearbeitet würde, falsch, da viele Tätigkeiten, gerade in der Pflege, Polizei oder der medizinischen Versorgung, eine Präsenz des Arbeitnehmers erforderten. Er führt jedoch aus: „Wo eine Vier-Tage-Woche doch vereinbart werden kann, können dies Arbeitnehmer und Arbeitgeber selbst miteinander vereinbaren, ohne auf Ratschläge aus der Politik zurückgreifen zu müssen.“