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Olaf Scholz fühlt sich von Putins Raketen bedroht: „Nur 530 Kilometer nach Berlin“

Die Bundeswehr verfügt ab sofort über neue Luftabwehrsysteme. Ihre Installation ist eine Reaktion auf Putin, so Kanzler Scholz.

Die Aufrüstung der Bundeswehr sei eine Reaktion auf Kreml-Chef Putin.
© IMAGO/Bernd Elmenthaler

Russland und Nordkorea schließen angeblich Verteidigungspakt

Nordkorea und Russland haben beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang einen Vertrag geschlossen, der gegenseitigen Beistand "im Falle einer Aggression" beinhaltet. Beide Länder würden gegen die "US-Hegemonie" kämpfen, erklärte Putin.

Die Aggressionen von Putin haben am Dienstag (3. September) einen neuen Höhepunkt erreicht. Zwei Raketen schlagen in der ukrainischen Stadt Poltawa ein und töten über 50 Menschen. Es ist einer der brutalsten Angriffe seit Kriegsausbruch. Genau vor solchen Szenarien will Olaf Scholz Deutschland und Europa schützen und rüstet auf.

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Am Mittwoch (4. September) reist der Kanzler ins schleswig-holsteinische Todendorf und stattet der dort ansässigen Bundeswehr einen Besuch ab. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius ist mit an Bord. Der Grund: Hier wird das erste Luftverteidigungssystem Iris-T-SLM installiert. Mit jenem System hat die Bundesrepublik bereits die Ukraine beliefert, um sie im Kampf gegen Putin zu unterstützen.

Aufrüstung ist Reaktion auf Putin

Das System hat sich insbesondere bei der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern bewährt. Jene Abwehrstärke ist auch das Argument für die Inbetriebnahme in Deutschland. Die massive Aufrüstung von Putin habe Deutschland zu diesem Schritt regelrecht gezwungen. „Das hier ist nicht irgendein Projekt. Hier geht es – ohne jede Übertreibung – um die Wahrung von Sicherheit und Frieden in Europa“, sagte Scholz.


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Insbesondere die Art der Systeme sei eine große Herausforderung für den europäischen Sicherheitsapparat. Putin rüste seit Jahren mit Raketen und Marschflugkörpern auf und habe so die Abrüstungsverträge gebrochen. „Er hat Raketen bis nach Kaliningrad verlegt – Luftlinie 530 Kilometer von Berlin. Darauf nicht angemessen zu reagieren, wäre fahrlässig.“

Im Ukraine-Krieg hätte das System bereits 250 Angriffe von Putin abgewehrt, die Trefferquote liege bei 95 Prozent. Die Bundeswehr soll noch mit sechs weiteren Systemen ausgestattet werden. Langfristig soll es als ein zentraler Bestandteil des von Deutschland initiierten europäischen Luftverteidigungssystem European Sky Shield werden. An diesem beteiligen sich 21 Länder.