Auch zwei Jahre nachdem Putin den verbrecherischen Krieg in der Ukraine vom Zaun gebrochen hatte, sterben weiterhin täglich tausende Soldaten auf den Schlachtfeldern. Russland verzeichnet exorbitant hohe Verlustzahlen. Warum der Aggressor diese wohlwissend eingeht – alles wichtige im Überblick.
Wie der britische Geheimdienst meldet, soll Russland täglich um die 1000 Soldaten verlieren. Markus Reisner (Oberst beim Bundesheer Österreich) erklärt „ntv“ dazu, dass die Zahl wohl richtig sei. „Wobei wir nicht vergessen dürfen, dass wir eine Offensive sehen und eine Offensive ist immer verknüpft mit derart hohen Verlusten“, so der Oberst.
500.000 russische Soldaten in der Ukraine
Die Frage sei vielmehr: „Lässt sich diese Verlustrate über eine gewisse Zeit lang aufrechterhalten?“ Und das sei offenbar auf Seiten der Russen der Fall, „denn Russland hat den Vorteil, dass es aus der bestehenden Mobilisierung immer wieder neue Ressourcen generieren kann. Man geht davon aus, dass Russland zurzeit um die 500.000 Soldaten in der Ukraine im Einsatz hat. Das ist das zweieinhalbfache von dem, mit dem sie damals einmarschiert sind. Und man erkennt daran, dass die Russen in der Lage sind immer wieder neue Soldaten an die Front heranzuführen.“
Die Verluste von 1.000 pro Tag seien natürlich sehr hoch, „aber das ist, so schlimm das auch klingen mag, das Ergebnis dieser Offensive, die gerade geführt wird. Und hier ist Russland kompromisslos. Sie sehen das nicht nur an dem Verlust der Soldaten, sondern auch am Verlust von beispielsweise Kampfflugzeugen.“
Oberst Reisner: „Putin geht All-in“
Man könne also erkennen, dass „Putin All-in geht“, also versucht mit aller Vehemenz, auch unter Inkaufnahme von Verlusten entsprechende Geländegewinne zu erzielen. Doch warum?
Oberst Reisner erklärt: „Es nähert sich die sogenannte Frühjahrsschlammperiode und Sie dürfen nicht vergessen, Russland habe im März Wahlen, wo der politische Druck da ist, dass das Militär entsprechende Ergebnisse zu erzielen.“ Schlammperiode (sogennnate Rasputiza) beschreibt die Schlammzeit, in der weite Landschaften und unbefestigte Straßen unbefahrbar werden.