Immer mehr Menschen erklären, mit der Arbeit von Olaf Scholz nicht zufrieden zu sein. Sie fremdeln mit ihm. Verstehen ihn nicht. Zeit für eine Kehrtwende. Zeit, sich zu öffnen. Weniger Technokrat, mehr Mensch. Das wird sich der Kanzler gedacht haben, als er sich zu einem Auftritt bei der geselligen Unterhaltungstalkrunde „3nach9“ entschied. Diese wurde nun am Freitag (8. März) ausgestrahlt. Ob es ihm gelungen ist – hier die drei wichtigsten Passagen.
Der kämpferischste Moment: Moderator Giovanni di Lorenzo will wissen: Wie halten Sie die Anfeindungen aus? „Zunächst hilft einem immer die Hoffnung, wie bei allem im Leben. Die Hoffnung, dass es gut ausgeht, auch für das eigene politische Vorhaben, wenn das nächste Mal gewählt wird. Die Hoffnung, dass man die Probleme gelöst kriegt, die so groß vor uns stehen und dass es sich auszahlen wird, dass man auf die richtige Lösung gesetzt hat und nicht auf das öffentliche Gerufe.“
Scholz: „Wer Politik mit Schaum vor dem Mund macht, der macht es falsch“
Weiter führt der Kanzler aus: „Und ich glaube, das ist ganz wichtig – wer Politik mit Schaum vor dem Mund macht, der macht es falsch. Und wer sich zu sehr beeindrucken lässt, davon, dass alle an einem zerren, kann gerade dann, wenn es ganz dramatisch wichtige Entscheidungen sind, nur alles falsch machen. Ich jedenfalls glaube, dass es auch darum geht, dass man innerlich gefestigt ist.“
Der skurrilste Moment: „Wenn Sie spazieren gehen und einen einsamen Handschuh sehen, fotografieren Sie ihn für Ihre Frau?“ – „Nein, das würde sie auch nicht gerne haben. Aber wenn ich einen sehe und wir gehen gemeinsam spazieren, dann sage ich: ‚Da ist ein Handschuh.'“
Warum sie das nicht gerne habe, will di Lorenzo wissen. Darauf Scholz: „Weil das ja ihr Projekt ist. Und sie irgendwann angefangen hat, Handschuhe zu fotografieren, die einsam am Wegesrand herumliegen. Und es gibt immer mehr Leute, die sich das auch angucken.“
Scholz: „Das Wichtigste im Miteinander ist die Liebe und Zuneigung“
Der emotionalste Moment: Was ist die wichtigste Lehre, die Sie von Ihrer Frau mitbekommen haben? „Es ist schwer zu sagen, was die wichtigste Lehre ist, die man von jemandem mitbekommen hat, wenn man solange miteinander zusammen ist und über so viele unterschiedliche Dinge spricht.“
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Und weiter: „Ich finde, das Wichtigste im Miteinander ist die Liebe und die Zuneigung, die einen prägt. Und natürlich auch, dass andere Menschen zu mögen uns miteinander begleiten sollte. Und es hilft einem, wenn man das ganz intensiv erfährt, das auch im Hinblick auf alle anderen Menschen zu tun. Und ich glaube die Zuneigung, die Liebe als großes Gefühl unter den Menschen – das ist das, was ich am meisten mitgenommen habe.“