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Letzte Generation: Nur von 0,3 Prozent gewählt – aber trotzdem wird gefeiert

Sie wurden nur von 0,3 Prozent der Menschen gewählt – und trotzdem feiert die Letzte Generation. Unsere Redaktion hat nachgefragt.

Letzte Generation
© IMAGO/PIC ONE

Aktivisten oder Politiker? Das ist die Letzte Generation

Bei der Europawahl hat die Letzte Generation den Einzug ins Parlament verpasst. Im Video erfährst du, wie die Aktivisten angefangen haben.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ trieben mit ihren Klebeprotesten die Menschen zur Weißglut. Nun wollten sie einen Sitz im Europäischen Parlament ergattern, und ihren Protest von der Straße ins Parlament zu tragen. Doch vergebens – die Ex-Klimakleber schafften den Sprung ins hohe Haus nicht.

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Lediglich 0,3 Prozent gaben den Aktivisten ihre Stimme. Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation erklärt dazu in einer Pressemitteilung: „Uns zu wählen, bedeutete einen Schritt Mut, zu reflektieren, dass es so nicht weitergehen kann. Und ja, das war ein Schritt Richtung Widerstand, ein Akt des Protestes aller, die uns gewählt haben.“

Letzte Generation: 0,3 Prozent – „Das sind unglaublich viele“

Doch Hinrichs scheint von dem Ergebnis nicht gänzlich enttäuscht zu sein. So führt sie aus: „0,3 Prozent der Stimmen Deutschlands, 104.340 Menschen haben auf dem Wahlzettel ein Kreuz bei der Letzten Generation gemacht. Wenn man in Berlin am Brandenburger Tor steht, dann wäre bis zur Siegessäule alles voll mit Menschen. Das sind so unglaublich viele.“

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Aufhorchen lässt sie mit dieser Aussage: „Wir haben eine Theorie der Veränderung und genau das passt da rein. 99 Prozent der Bevölkerung werden sehr wahrscheinlich zuhause bleiben und verdrängen, bis es zu spät ist, vielleicht hoffen, dass jemand anderes aufsteht. Es liegt an den ein Prozent, alles zu bewegen.”

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99 Prozent pennen, dann muss es das eine Prozent machen? Klingt das nicht eher undemokratisch? Darauf sagt Lina Johnsen – ebenfalls Sprecherin der Letzten Generation – unserer Redaktion: „Protest ist erstmal sehr demokratisch.“ Es seien zunächst immer erst Minderheiten gegen bestehendes Unrecht aufgestanden. Wie Studien zeigen würden, seien es rund 3,5 Prozent einer Nation, die friedlichen zivilen Widerstand leisten. Auf diesem Weg könnten Veränderungen erwirkt werden, die in Sachen Klimaschutz übrigens auch von der Mehrheit der Gesellschaft geteilt würden.

Johnsen erinnert an die Anfänge von „Fridays For Future“. Diese Bewegung sei anfangs auch als „super radikal“ beschrieben worden. Das Stimmungsbild sei, wie Johnsen sagt, so gewesen: „Was, die schwänzen die Schule? Das kann nicht sein. Wir müssen über Strafen nachdenken.“ „Dass die genauso einen Anfang hatten, wie wir, vergessen die Leute immer“, schließt Johnsen ab. Es steht jedenfalls nicht zu erwarten, dass die Letzte Generation ihren radikalen Protest beende.