„Diese Leute sind extremistisch, egoistisch und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Menschenleben“, so die Beschreibung des Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Der FDP-Politiker Gerhard Papke nennt sie auf Twitter eine „durchgeknallte Bande“. Und auch der Liberale Alexander Graf Lambsdorff spricht auf Twitter ein hartes Urteil aus: „Das erste Todesopfer von der Letzten Generation“.
Deutschland schäumt vor Wut. Abermals ziehen die Aktivisten der Klimabewegung „Letzte Generation“ den Hass auf sich. Der Vorwurf: Am Montagmorgen sollen sie in Berlin durch ihren Klebeprotest einen Stau verursacht und damit verhindert haben, dass ein lebensnotwendiges Rettungsmobil rechtzeitig zu einem Unfallort gelangen konnte. Eine Radfahrerin ist bei dem Unfall mit einem Betonmischer tödlich verunglückt. Doch wie nun aus einem Rettungsbericht über den Einsatz „277 vom 31. Oktober“ hervorgeht, ist der Vorwurf wohl so nicht haltbar.
Letzte Generation: Klimastreik kein Einfluss auf Unfallrettung
Ist all‘ die Wut umsonst? Der von den Klimaaktivisten verursachte Stau soll demnach keinen Einfluss auf die Versorgung des Unfallopfers gehabt haben.
Das Opfer soll „bei Eintreffen unter dem mittleren Reifen des Lasters mit einem Bein eingeklemmt“ gewesen sein. Es sei an der Unfallstelle von einer Notärztin behandelt worden, die nicht durch den Stau gehindert war. Ein Spezialfahrzeug (sogenannter Rüstwagen), der den Betonmischer anheben sollte, soll hingegen im Stau gesteckt haben.
Letzte Generation: Notärztin lehnt Einsatz des Spezialfahrzeugs ab
Jedoch soll die Notärztin – noch während das Fahrzeug im Stau stand – zum Ausdruck gebracht haben, auf eben dieses Spezialfahrzeug verzichten zu wollen. „Ein Anheben wurde kurz erwogen, hätte aber wohl länger gedauert, wie auch die medizinische Situation verschlechtert“, so die Begründung der Notärztin.
Stattdessen sollte sich der Betonmischer mit eigener Motorkraft fortbewegen, auch wenn dies riskant war. Der dreiseitige Rettungsbericht wurde von dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes in Berlin unterzeichnet und am Dienstagabend an die Spitze der Berliner Feuerwehr geschickt. Über den Rettungsbericht informierte die „Süddeutsche Zeitung“, der das Dokument vorliegt.
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Die „Letzte Generation“ verteidigte sich am Freitag zudem mit dem Argument, dass der Unfall „mehrere Kilometer von jedem ihrer Aktionsorte“ stattgefunden haben soll. Zudem soll die Bildung einer Rettungsgasse am Montag nicht funktioniert haben, wie „rbb24“ in Bezugnahme auf die Berliner Feuerwehr berichtet.