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Joe Biden: Sandmännchen-Forderung wird zum Pulverfass!

Die US-Wahl driftet ab. Thematisch geht es inzwischen nur noch um den Gesundheitszustand von Joe Biden. Diese Forderung ist ein Novum.

Joe Biden will künftig keine Termine mehr nach 20 Uhr wahrnehmen. Der Präsident brauche ab sofort mehr Schlaf.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

Biden kritisiert Urteil zu Teilimmunität für Trump scharf

US-Präsident Joe Biden hat die Entscheidung des Obersten Gerichts, den früheren Präsidenten und Präsidentschaftsbewerber Donald Trump eine Teilimmunität zu gewähren, scharf kritisiert. Biden sprach in Washington von einem "gefährlichen Präzedenzfall".

Der US-Wahlkampf droht in eine bizarre Sphäre abzurutschen. Spätestens seit dem TV-Debakel von Joe Biden dominieren nicht mehr politische Inhalte, sondern lediglich das Alter und die physische Gesundheit der Spitzenkandidaten die Schlagzeilen. Es scheint, als würde der drei Jahre jüngere Trump aus diesem dubiosen Kräftemessen als Sieger hervorgehen. Joe Biden prahlt unterdessen mit seiner Müdigkeit.

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Eine neue Umfrage des Wall Street Journal bringt die Stimmung der amerikanischen Wählerschaft auf den Punkt: Demnach sind 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass Joe Biden zu alt für eine erneute Kandidatur ist. Seine Aussetzer würden dem nationalen Image der Demokraten schaden, in der Folge sanken seine Beliebtheitswerte auf 34 Prozent.

Joe Biden: „Ich gehe nirgendwohin“

Der Umfrage zufolge hat Trump derzeit die Nase im US-Rennen vorne (48 zu 42 Prozent). Im Laufe der Woche wurde bereits spekuliert, ob Biden selbst eigentlich gar keine Lust mehr auf seinen Job hätte und lediglich von seiner Familie gedrängt werden würde. Doch am Independence Day (4. Juli) ließ er sämtliche vage Vermutungen verstummen. „Ich gehe nirgendwohin“, verkündete er auf einer Veranstaltung.

Eine klare Botschaft, die auf den zweiten Blick jedoch mit herben Einschränkungen verbunden ist. Denn auch intern werden die Diskussionen um den Gesundheitszustand des 81-Jährigen immer lauter. Mehrere offizielle Vertreter der Biden-Administration teilten der Nachrichten-Website „Axios“ mit, dass die Tageszeit einen erheblichen Einfluss auf die Qualität seiner Arbeit hätte. So sei Biden zwischen 10 und 16 Uhr verlässlich belastbar.


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Bei zeitlich abweichenden Terminen müsse man jedoch mit Versprechern und anderen Erschöpfungssymptomen rechnen. Je später der Abend, desto schlimmer sei es. Daher wolle das Team des Weißen Hauses jetzt versuchen, alle öffentlichen Termine zwischen Vormittag und Nachmittag zu absolvieren.

Joe Biden möchte seinen Schlaf priorisieren

Die Ruhe-Forderung wird noch drastischer. Bei einem Gipfel am Mittwoch (3. Juli) teilte Biden 20 Gouverneurinnen und Gouverneuren mit, künftig keine Veranstaltungen mehr nach 20 Uhr anzusetzen. Das berichtet die New York Times. Die Begründung: Der Präsident brauche mehr Schlaf! Diese womöglich strategische Maßnahme stieß bei mehreren Gouverneuren negativ auf. Einige von ihnen sollen sich im Anschluss an diese Aussage sogar Gedanken um die Zukunft ihrer Biden-Unterstützung gemacht haben.

Doch es gibt auch Befürworter der zeitlichen Beschränkung. So sagte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom gegenüber CNN, dass Bidens Eingeständnis der Müdigkeit zeigen würde, dass er „menschlich“ sei. All die Arbeit, die er hinter den Kulissen leisten würde, würden die Kritiker gekonnt ignorieren. So zum Beispiel sein Bündnismanagement innerhalb der NATO, bei dessen Ausarbeitung sich Biden an verschiedenen Zeitzonen orientieren müsste.

Die New York Times berichtete im Vorfeld der besagten TV-Debatte, dass Bidens sechstägige Debattenvorbereitung nie vor 11 Uhr begonnen hätte. Zudem wäre dem Präsidenten jeden Tag eine Pause für seinen Mittagsschlaf gewährt worden.