21 Uhr, ARD: Zeit für Moderator Frank Plasberg und „Hart aber fair“. So ist es normalerweise. Doch nicht an diesem Montag.
Das Erste reagiert, offenbar auch angesichts der neuen großen Krise, in der die Katholische Krise in Deutschland steckt, und wirft das Programm um.
„Hart aber fair“: Große Programmänderung! ARD reagiert – Plasberg muss weichen
Das Jahr beginnt heftig für die Katholische Kirche. Erneut ist eine Debatte um die Sexualmoral und um sexualisierte Gewalt entbrannt. Der emeritierte Papst Benedikt XVI musste nun eine Falschaussage einräumen.
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Mehr über „Hart aber fair“ (ARD):
- Die Talksendung läuft seit 2001.
- Zuerst wurde sie im WDR ausgestrahlt, seit 2007 im ARD-Hauptprogramm.
- Moderator ist Frank Plasberg.
- Brigitte Büscher fungiert als „Zuschaueranwältin“. Sie präsentiert Kommentare aus dem Netz.
- Im Januar und Februar 2020 vertrat Susan Link den erkrankten Plasberg.
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Papst Benedikt XVI. hat am Montag seine Stellungnahme zum Münchner Missbrauchsgutachten in einem entscheidenden Punkt revidiert. Entgegen seiner bisherigen Darstellung habe er doch an einer Ordinariatssitzung im Erzbistum München und Freising am 15. Januar 1980 teilgenommen, heißt es nun in einer vom Vatikan verbreiteten Erklärung.
In der Sitzung ging es laut dem am Donnerstag präsentierten Gutachten um die Übernahme eines Priesters aus dem Erzbistum Essen, der als Missbrauchstäter aufgefallen war.
ARD überrascht mit kurzfristiger Programmänderung: „Hart aber fair“ hat das Nachsehen
Die Katholische Kirche ist somit erneut in die Schlagzeilen geraten. Eine weitere Austrittswelle wird erwartet. Genau in dieser Situation zeigt die ARD nun eine brisante Dokumentation, die ein Erdbeben in der Kirche auslösen könnte.
+++ Frank Plasberg privat: DIESE Nacht wird er so schnell nicht vergessen +++
In der Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ von Investigativjournalist Hajo Seppelt, outen sich 125 nicht-heterosexuelle Katholiken und Katholikinnen, die haupt- und ehrenamtlich im Dienst der Kirche arbeiten, erstmals öffentlich. Darunter sind Priester und Ordensbrüder, eine Krankenhausärztin, Gemeindemitarbeiterinnen, Jugendreferenten und Pädagoginnen und Pädagoen. Eben die bunte Vielfalt an Berufen unter kirchlicher Trägerschaft.
Sie outen sich am Montag als queere Menschen in der katholischen Kirche und berichten von einem System, in dem Druck, Angst und Willkür die Mitarbeitenden in Ungewissheit lassen, was ihnen an Sanktionen drohen könnte, wenn sie zu ihrer Sexualität offen stehen.
Der Initiator der katholischen Outing-Kampagne #outinchurch, Bernd Mönkebüscher, fordert eine neue Sexualmoral in der katholischen Kirche. „Die Kirche ist leider groß darin, Dinge wegzuschweigen und auszusitzen, aber ich erhoffe mir, dass das durch unsere Aktion nicht mehr geht“, sagte der Pfarrer aus Hamm dem Evangelischen Pressedienst am Montag.
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Weitere Artikel über „Hart aber fair“ (ARD):
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Diese Dokumentation war dem Ersten so wichtig, dass sie nun von 22:50 Uhr auf 20:30 Uhr vorgezogen wurde (mehr dazu hier). Sie läuft nun zur Primetime, statt einer Tierdoku über Haie.
„Hart aber fair“ fängt später an – und debattiert redet über ganz anderes Thema
Das Nachsehen hat hierbei „Hart aber fair“. Die Polit-Talkshow fängt nun erst um 21:30 Uhr an, da zum einen die Kirchen-Dokumentation eine Stunde dauert, zum anderen der Sender um 20:15 Uhr auch noch ein ARD extra zur Corona-Lage sendet.
„Hart aber fair“ wird aber nicht das Kirchenthema aufgreifen. Stattdessen geht es darum: „Zu Hause warm und hell: Wer kann sich diese Energiepreise noch leisten?“
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Die Gäste bei „Hart aber fair“ (ARD) am Montag:
- Harald Lesch: ZDF-Wissenschaftsmoderator
- Jürgen Trittin: Ex-Umweltminister (Grüne)
- Tilman Kuban: Bundesvorsitzender der Jungen Union
- Kerstin Andreae: Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Waserwirtschaft
- Wolfram Weimer: Publizist
- Christina Wallraf: Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW
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Die ARD hat somit die Chance verpasst, einen sendungsübergreifenden Themenabend zu präsentieren.