Veröffentlicht inPolitik

Greta Thunberg: Nanu! Protestiert Klimaaktivistin da etwa gegen Windkraft?

Die wohl bekannteste Klimaaktivistin der Welt Greta Thunberg protestiert gegen Windkraftanlagen. DAS ist der Grund!

Thunberg
© IMAGO / Hoffmann

Das ist Greta Thunberg

Anfang 2018 war sie noch eine einfache Schülerin. 2019 ist sie das Gesicht einer globalen Umwelt-Bewegung: Greta Thunberg.

Sie ist DAS Gesicht des weltweiten Klimaprotests. Greta Thunberg setzt sich unermüdlich für saubere Energie ein. Doch nanu! Man möchte sich verwundert die Augen reiben. Demonstriert die smarte Klimaaktivistin da etwa gegen Windkraft?

Tatsächlich ist die 20-Jährige Schwedin extra nach Norwegen gereist, um sich dort Demonstranten anzuschließen, die seit Sonntag die Eingänge des Energieministeriums blockieren, um gegen Windkraftanlagen zu protestieren.

Greta Thunberg: „Wir können die sogenannte Klimawende nicht als Deckmantel für Kolonialismus benutzen“

Warum? In der norwegischen Region Fosen (nördlich von Trondheim) wurden seit 2016 in fünf verschiedenen Gebieten Windkraftanlagen mit insgesamt 277 Wind-Turbinen gebaut. Die vier aktiven Energie-Unternehmen des Landes wollten die Windparks weiter ausbauen, denn dort sollte Europas größter Windpark auf dem Festland entstehen.

Was das Herz von Klimaaktivisten höher schlagen lassen müsste, erregt bei eben diesen Wut, denn: Die Samen (ursprüngliche Bevölkerung Lapplands) fühlen sich durch die Windraftanlagen in ihren Rechten und in ihrer Kultur der Rentierzucht verletzt. Die Natur in dieser Region müsse wieder ihren ursprünglichen Charakter erhalten. Sie fordern: Die zahlreichen Anlagen sollen abgerissen werden!

Sie klagten dagegen und bekamen schlussendlich von dem Obersten Gericht Norwegens Recht. Am 11. Oktober 2021 erklärten die elf Richter die für den Bau der 151 Turbinen erteilten Genehmigungen einstimmig für ungültig.

500 Tage nach dem Urteil stehen die Windräder jedoch immer noch. Das ruft Greta Thunberg auf den Plan, vor dem Ministerium sagt: „Wir können die sogenannte Klimawende nicht als Deckmantel für Kolonialismus benutzen“. Dem Sender TV2 teilt sie mit: „Eine Klimawende, die die Menschenrechte verletzt, ist keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist“.



Der zuständige Minister Terje Aasland antwortet im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf die Frage, warum sich die Regierung nicht an das Urteil des obersten Gerichts hält: „Das Urteil sagt nichts darüber aus, was mit den Windkraftanlagen geschehen soll. Deshalb müssen wir mehr Informationen über die Rentierzucht in diesem Gebiet sammeln, damit wir neue Beschlüsse treffen können“.