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Erdogan will „Köpfe zermalmen“ – Deutschland und Nato schauen weg

Erdogan will „Köpfe zermalmen“ – Deutschland und Nato schauen weg

Erdogan

Scholz zu Antrittsbesuch in der Türkei eingetroffen

Erdogan will „Köpfe zermalmen“ – Deutschland und Nato schauen weg

Scholz zu Antrittsbesuch in der Türkei eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu seinem Antrittsbesuch in der Türkei eingetroffen. Er wurde im Präsidentenpalast von Staatschef Recep Tayyip Erdogan empfangen werden. Bei den Gesprächen dürfte der Ukraine-Krieg ein wichtiges Thema sein.

Während alle Welt auf die Kriegsverbrechen und das Leid in der Ukraine schaut, nutzt Nato-Partner Türkei die Gelegenheit, um recht ungestört Kurden anzugreifen. Dabei bedient sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einer martialischen Sprache.

Doch das Interesse im Westen an der Offensive von Erdogan gegen die Kurden ist erstaunlich gering. Nur vereinzelt gibt es Proteste aus Deutschland am Verbündeten Türkei.

Erdogan will „Köpfe zermalmen“ – Deutschland schaut weg

Recep Tayyip Erdogan drohte, er wolle „Köpfe zermalmen“. Gemeint sind die kurdischen PKK-Rebellen im Nordirak. Die auch in Europa und den USA als Terrororganisation gelistete PKK hat ihr Hauptquartier in den Kandil-Bergen im Nordirak. „Hoffentlich wird es bald keinen Ort mehr namens Kandil geben“, sagte Erdogan am Mittwoch.

Am Montag hatte das türkische Verteidigungsministerium bekanntgegeben, Luft- und Bodenoperationen im Irak begonnen zu haben. Erdogan will auch gegen die Kurdenmiliz YPG in Syrien vorgehen.

Erdogan führt Krieg gegen die Kurden: „Wir können nicht bei diesen völkerrechtswidrigen Angriffen schweigen“

Die Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Düzen Tekkal, die selbst kurdische Wurzeln hat, kritisiert Erdogan scharf. Auf Twitter schreibt sie: „Die Köpfe, die der Nato-Bündnispartner Türkei ‚zermalmen‘ will, sind übrigens auch diejenigen, die die ganze Welt 2015 gegen die IS-Mörderbanden verteidigt haben. Wir können nicht bei diesen völkerrechtswidrigen Angriffen schweigen und andere verurteilen. Das ist bigot.“

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Mehr über Recep Tayyip Erdogan

  • Der 68-Jährige ist seit 2014 der zwölfte Präsident der Republik Türkei.
  • Zuvor war der AKP-Politiker Oberbürgermeister von Istanbul und von 2003 bis 2014 Ministerpräsident.
  • Mittlerweile wurde ein auf Erdogan zugeschnittenes autoritäres Präsidialsystem in der Türkei eingeführt.
  • 1999 saß er für vier Monate im Gefängnis.

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Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) meldet sich ebenfalls zu Wort: „Der Nato-Partner Türkei benutzt den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine, um selber das Völkerrecht mit Füßen zu treten.“ Erdogan mache seine „Menschenverachtung“ deutlich, wenn er sage, er wolle „Köpfe zermalen“.

Seine Linkspartei-Genossin Kathrin Vogler geht derweil die Grünen derb an. Die Bundestagsabgeordnete twitterte: „Ich warte jetzt drauf, dass Habeck, Hofreiter und Co. ‚Defensivwaffen‘ an die YPG liefern, damit sie sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriff durch das autoritäre Erdogan-Regime verteidigen kann. Wenn man schon Pazifismus scheiße findet, dann bitte überall und immer.“

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Ansosten aber ist es still in Deutschland und im Westen. Zu wichtig ist offenbar die Rolle der Türkei im Konflikt mit Putins Russland, insbesondere in Hinblick auf das Schwarze Meer.