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Die Propaganda-Offensive von Diktator Gaddafi

Die Propaganda-Offensive von Diktator Gaddafi

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Die westliche Koalition greift die libysche Flugabwehr mit Marschflugkörpern und Kampfjets an. Tausende Menschen sind auf der Flucht.

Madrid. 

Die Propaganda-Maschine des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi ist immer noch gut geölt: „Die Angriffe werden dem libyschen Volk keine Angst einjagen“, erklärt ein Sprecher im Staatsfernsehen. Ein Moderator springt mit Schnellfeuergewehr vor die Kamera und schwört, „bis zum letzten Tropfen Blut“ gegen die „feindlichen Kreuzritter“ zu kämpfen.

Kurz zuvor, in der Nacht zum Dienstag, hatte die internationale Koalition wieder mit Marschflugkörpern und Kampfjets angegriffen. Heftiges Luftabwehrfeuer erleuchtet den nächtlichen Himmel über der Hauptstadt Tripolis. Offenbar sind doch noch nicht alle libyschen Flugabwehrkanonen ausgeschaltet. Was aber auch nicht einfach ist, da Gaddafi auch auf Wohnhäusern Flak-Stellungen postierte. Dieses Mal galten die Raketen und Bomben unter anderem einer Marinebasis nahe von Tripolis.

Gaddafis Kriegsschiffe hatten von der See aus auf die Zivilbevölkerung in verschiedenen Küstenorten und auch auf Flugzeuge der Koalition gefeuert. Der Sprecher des libyschen Regimes, Mussa Ibrahim, sagte hingegen, die westlichen Raketen hätten „einen kleinen Fischerhafen“ bei Tripolis zerstört. Auch libysche Luftwaffenstützpunkte sind angegriffen worden, etwa in Sirte. Regimesprecher Ibrahim behauptete, bei dem Angriff auf den „zivilen Flughafen“ Sirtes habe es „zahlreiche“ Tote und Verletzte unter der Bevölkerung gegeben. Eine unabhängige Bestätigung gab es nicht. Das Regime streut seit Beginn der Koalitions-Luftangriffe Berichte über „viele zivile Opfer“.

Ein US-Jet stürzte beim Kampfeinsatz im Osten Libyens ab. Die F-15 sei aber nicht abgeschossen worden, so die US-Streitkräfte, sondern wegen „technischen Versagens“ abgestürzt. Die Piloten seien in Sicherheit.

Tausende Menschen flüchten vor den Kämpfen.