Die Bundestagswahl 2021 brachte einige Überraschungen mit sich. Wir blicken in diesem Artikel auf einige unerwartete Ergebnisse aus den Wahlkreisen.
Mit diesen Ergebnissen bei der Bundestagswahl rechneten wenige.
Bundestagswahl: Das sind die 5 größten Überraschungen
1. Laschets Heimatstadt Aachen wählt grün
Kein Rückenwind für Armin Laschet aus seiner Heimatstadt! Im Wahlkreis 87, der die Stadt Aachen umfasst, wurde der Grüne Oliver Krischer direkt in den Bundestag gewählt. Immerhin: Bei den Zweitstimmen lag die Union noch mit 27,7 Prozent vorne, verlor aber minimal (-0,1 Prozent) im Vergleich zur Bundestagswahl 2017.
2. Auch NRW lässt Armin Laschet im Stich
Heftig auch das Ergebnis der Bundestagswahl in NRW für Laschet! Das Bundesland ließ den CDU-Ministerpräsidenten im Stich. Die Union wurde mit 26 Prozent (-6,7) nur zweite Kraft hinter der NRW, die auf 29,1 Prozent (+3,2) kam.
3. Bei den Erstwählern war die FDP stärkste Partei
Normalerweise gelten die Grünen als Partei der Erstwähler. Tatsächlich stimmte die „Fridays for Future“-Generation auch überdurchschnittlich stark für die Grünen ab. Hier kam die Klimaschutz-Partei auf 22 Prozent. Doch vorne lagen die Liberalen. Die FDP kam bei Erstwählern auf 23 Prozent laut Zahlen von Infratest dimap.
Düster sieht es für die bisherigen Volksparteien aus: SPD und Union kommen bei den Jungwählern zusammen nur noch auf 25 Prozent!
4. Klimaschutz für Wähler wichtigstes Zukunftsthema, aber Grüne unter 15 Prozent
Laut einer Nachwahlbefragung der Forschungsgruppe Wahlen sagten 46 Prozent, dass Klimaschutz/Umwelt das wichtigste Problem ist. Erstaunlich, dass die Grünen trotzdem nur auf weniger als 15 Prozent kamen.
Eine Erklärung liefert Infratest dimap. Laut dieser Nachwahlbefragung waren nur für 22 Prozent der Wähler Umwelt/Klima wahlentscheidende Themen. Wichtiger war für viele der Themenbereich Soziale Sicherheit (28 Prozent).
5. CDU-Promis und sogar drei Bundesminister verlieren in ihren Wahlkreisen
Der umstrittene CDU-Jungpolitiker Philipp Amthor (28) hat seinen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern deutlich an SPD-Herausforderer Erik von Malottki verloren. Er zieht jedoch über die CDU-Landesliste erneut in den Bundestag ein.
Anders als CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen. Dessen Kandidatur in Thüringen scheiterte ebenfalls krachend. Bitter für Laschet: Maaßen belastete seinen Wahlkampf, immer wieder sollte sich der CDU-Chef von Maaßen distanzieren.
Klatsche auch für Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Die Christdemokratin scheiterte im Wahlkreis Kreuznach gegen SPD-Kandidat Joe Weingarten (29,1 zu 33 Prozent).
Das Nachsehen hatte ebenfalls CDU-Kanzleramtschef Helge Braun in Gießen, der auch hessischer Spitzenkandidat seiner Partei war. Knapp unterlag er gegen SPD-Mann Felix Döring (30,4 zu 29,6 Prozent).
Ebenso wie Wirtschaftsminister Peter Altmaier, der im saarländischen Minister-Duell in Saarlouis gegen Heiko Maas (SPD) den Kürzeren zog. 2017 lag Altmaier noch vorne.