Die Corona-Zeit hat das Berufsleben bedeutend verändert. Das Home Office erleichterte zwar den Arbeitsalltag, doch viele machte die Pandemie fix und fertig. Das zeigt sich auch an den aktuellen Zahlen der AOK.
Die Pandemie führte 2022 demnach zu einem Höchststand an Fehltagen. Daran ist nicht nur Corona schuld. Auch psychische Erkrankungen spielten eine große Rolle.
AOK: Höchstwert bei Fehltagen
Die beruflichen Fehlzeiten haben 2022 einen neuen Höchststand erreicht, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Fehlzeitenreport 2023 der AOK hervorgeht. Im letzten Jahr verzeichnete die Krankenkasse 216,6 Krankmeldungen pro 100 erwerbstätige Versicherte. Das ist ein Anstieg um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu den Jahren von 2012 bis 2021.
Die Zunahme kommt vor allem durch Atemwegserkrankungen, die teilweise auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Im Jahr 2022 wurden 86,5 Krankschreibungen pro 100 Versicherten aufgrund von Atemwegserkrankungen verzeichnet, im Jahr zuvor waren es lediglich 36,3 Fälle.
Aber auch die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen erreichten 2022 den Höchststand. Sie sind der Statistik zufolge seit 2012 um 48 Prozent gestiegen. In Bundesländern wie Thüringen lassen sich schon immer mehr Menschen wegen psychischer Erkrankungen behandeln. Im Bundesdurchschnitt sei die Zahl der Krankschreibungen nur um 25 Prozent auf 12,3 Fälle je 100 Versicherte gestiegen.
Immer mehr psychische Beschwerden
Je Fall ließen sich Arbeitnehmer im Durchschnitt 30,8 Tage wegen psychischer Beschwerden krankschreiben, so die Analyse des Fehlzeiten-Reports der Krankenkasse. Von den Ausfallzeiten seien im vergangenen Jahr in Thüringen vor allem Berufe im Bereich „Erziehung und Unterricht“ betroffen gewesen. An zweiter Stelle standen laut AOK die Branchen „Gesundheits- und Sozialwesen“ und „Öffentliche Verwaltung“.
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Der Vergleich zur Situation vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 mit den „Pandemie-Jahren“ 2021 bis 2023 zeige bei den arbeitsbezogenen Beschwerden eine gestiegene Belastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Am häufigsten seien im Rahmen einer begleitenden Umfrage im Februar 2023 die Belastungen am Arbeitsplatz durch Erschöpfung mit 78 Prozent, Wut mit 75 Prozent sowie Lustlosigkeit mit 66 Prozent genannt worden. (mit dpa)