Der anhaltende Ukraine-Krieg verstärkt auch den Druck auf Deutschland und den Westen, Russen-Präsident Wladimir Putin mit weiteren Sanktionen in Schach zu halten.

Doch wie weit muss der Westen gehen, wie weit kann Deutschland als Energie-Importeur von Russland gehen? Darauf hatte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck bei Anne Will eine – für einen Minister ungewöhnliche – emotionale Antwort.

Anne Will (ARD): Robert Habeck warnt vor Energie-Embargo

ARD-Talkmasterin Anne Will will von dem zugeschalteten Grünen-Politiker wissen, ob ein Energie-Embargo gegenüber Russland geplant sei. Trotz aller Sanktionen bezieht der Kreml schließlich weiterhin sehr viele Einnahmen durch die Importe von Gas und Öl in Länder wie Deutschland.

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Anne Will: Die Gäste am 13. März

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Der zugeschaltete Robert Habeck erklärt daraufhin, dass die Abhängigkeit von Russland bei fossilen Energien „vergleichsweise hoch“ sei und warnt: „Wenn wir einen unüberlegten Schritt machen, dann halten wir am Ende nicht mal die anderen verhängten Maßnahmen durch.“ Man dürfe „Putin-Russland“ auf keinen Fall den Triumph geben, Maßnahmen zurücknehmen zu müssen.

Sichtlich betroffen stellt der Vizekanzler weiterhin klar: „Das heißt aber nicht, dass wir nichts tun. Ganz im Gegenteil: Bei Kohle und bei Öl und selbst bei Gas sind wir dabei, Schritt für Schritt uns unabhängig zu machen. Das ist bitter, das ist auch moralisch nicht schön, das zuzugeben. Aber das können wir noch nicht.“ Trotzdem entferne sich Deutschland jeden Tag mehr von russischer Energie.

Er als Minister, die Bundesregierung und Unternehmen arbeiten Tag und Nacht daran, unabhängig von Russland zu werden, beteuert Habeck gegenüber Anne Will.

Anne Will (ARD): „Massen-Arbeitslosigkeit, Armut, Menschen, die ihre Wohnung nicht mehr heizen können“

Die Zeit sei auch nötig, schildert der 52-Jährige eindringlich: „Wenn wir jetzt den Schalter umlegen, dann wird es zu Lieferengpässen, ja zu Lieferabbrüchen kommen, zu Massen-Arbeitslosigkeit, zu Armut, zu Menschen, die ihre Wohnung dann nicht mehr heizen können, zu Menschen, die kein Benzin mehr haben“ – und das über Monate oder sogar Jahre. Daher sei es „schlauer, erst die Vorbereitung und dann die Entscheidung zu treffen.“

„Dass das moralisch nicht schön ist…“, gerät der Minister sichtlich emotional ins Stocken, „dass das eine elende Situation ist, das ist einfach zuzugeben.“ Deutschland habe sich in den letzten Jahren bewusst in diese Situation hinbegeben, „gegen Warnungen – man hätte es wissen können“, resigniert Robert Habeck vor laufender Kamera.

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Doch nicht nur dem Minister geht der Ukraine-Russland-Krieg bei „Anne Will“ nahe. Als der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die gegenwärtige Situation in dem Land schildert und an mehr Sanktionen appelliert, laufen bei seiner Landsmännin Katja Petrowskaja die Tränen.

Die ganze Folge „Anne Will“ kannst du hier in der ARD-Mediathek nachschauen.