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Angela Merkel taucht auf und stiehlt Scholz die Show – wie in alten Zeiten

Angela Merkel hat für das Staatsbankett die gewohnt schicke Robe hervorgekramt. Im Schloss Bellevue lässt sie Olaf Scholz alt aussehen.

Beim Staatsbankett in Berlin sorgte Angela Merkel sichtlich für Freude.
© IMAGO/Stephane Lemouton / Bestimage

Steinmeier würdigt Verdienste Merkels bei Ordensverleihung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) anlässlich der Verleihung des höchsten deutschen Verdienstordens als außergewöhnliche Politikerin gewürdigt.

Das politische Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich gilt als der Motor in der Europäischen Union – doch mit der Amtseinführung von Olaf Scholz ist dieser Motor ziemlich ins Stottern geraten. Bildeten Angela Merkel und Frankreichs Präsident Macron in vielen politischen Fragen noch eine Einheit, scheint das bilaterale Verhältnis inzwischen auf dem Tiefpunkt angekommen zu sein.

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Die Gräben zwischen Olaf Scholz und Macron sind tief, nicht zuletzt wegen des Bodentruppen-Vorstoßes des französischen Präsidenten. Sinnbildlich für das zerrüttete Verhältnis der Herren ist ein Auftritt von Angela Merkel am Sonntag (26. Mai) beim Staatsbankett in Berlin anlässlich des Staatsbesuches der Macrons.

Angela Merkel bringt Macron zum Lächeln

Denn als die Altbundeskanzlerin im Schloss Bellevue eintraf, gingen die Mundwinkel des 46-Jährigen prompt nach oben. Merkel war an diesem Abend der Einladung von Bundespräsident Steinmeier gefolgt und hatte für den Besuch der Franzosen die gewohnt schicke Robe aus Amtszeiten hervorgekramt. Nach der Begrüßung für den Gastgeber ging sie zielstrebig auf Emmanuel Macron zu, schüttelte ihm herzlich die Hand und schenkte ihm ein charmantes Lächeln.


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Die Freude, Angela Merkel zu sehen, drückte sich in einem Küsschen auf die Hand aus. Noch inniger wurde es beim Aufeinandertreffen zwischen der gebürtigen Hamburgerin und Frankreichs First Lady Brigitte Macron (71). Merkel umarmte sie und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.

Auch im Festsaal wurde das Wiedersehen gefeiert. Macron prostete seiner ehemaligen Amtskollegin über den Tisch hinweg zu, immer wieder grinsten sie sich an. Für Olaf Scholz war es derweil das erste Staatsbankett seit Übernahme der Kanzlerschaft. Es wäre der ideale Zeitpunkt gewesen, um die Wogen zu glätten. Doch Angela Merkel ließ ihn an diesem Abend im Schatten stehen.

Das Staatsbankett war die feierliche Auftaktveranstaltung für einen dreitägigen Deutschlandbesuch der Macrons. Am Montagmorgen (27. Mai) besuchten sie das Denkmal für ermordete Juden in Europa, ehe es weiter nach Dresden zum europäischen „Fête de l’Europe“ ging. Am Dienstag wird Emmanuel Macron in Münster mit dem internationalen Preis des westfälischen Friedens ausgezeichnet. Gemeinsam mit Olaf Scholz wird er zum Abschluss am deutsch-französischen Ministerrat im Schloss Meseberg teilnehmen.