Der Umfrage-Höhenflug der AfD ist vorbei. Der jüngste Skandal um die Europa-Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron verschärft die Lage für die Rechtsaußen-Partei. Von Landesverrat ist die Rede. Im Raum steht die Frage, wie Kreml-hörig die Partei ist und wie nah man auch anderen autoritären Staaten wie China steht.
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Intern kursiert in der AfD ein brisantes Analysepapier: Die Partei erwartet bei den kommenden Wahlen Dämpfer.
Es geht nur noch abwärts: AfD fällt immer tiefer in Umfragen
22 oder gar 23 Prozent: Noch vor wenigen Monaten war die AfD auf dem Umfrage-Gipfel. Nicht nur in Ostdeutschland räumte sie ab, sondern in ganz Deutschland lag sie stabil und weit vor der Kanzlerpartei SPD auf Platz 2. Nun aber bröckelt die Zustimmung für die Partei dahin. In manchen Umfragen liegt sie bei nur noch 16 Prozent und teilweise wieder gleichauf mit der SPD.
Aktuelle Umfragewerte für die AfD:
- Allensbach: 16 Prozent
- Forsa: 16 Prozent
- Forschungsgruppe Wahlen: 17 Prozent
- INSA: 18 Prozent
Geheimpapier rechnet mit 13-15 Prozent bei Europawahl
Das wäre zwar immer noch mehr als bei der Bundestagswahl 2021, bei der die AfD 10,4 Prozent holte. Doch der Trend zeigt nach unten. Der Redaktion von „The Pioneer“ liegt ein internes Analysepapier der AfD vor. Demnach wird prognostiziert, dass es, anders als man parteiintern erwartete, im Jahr 2024 keinen „Durchmarsch“ geben wird.
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Für die Europwahl rechnet die AfD insgeheim nur noch mit 13 bis 15 Prozent als realistisches Ergebnis. In Sachsen geht man sogar von einem möglichen Stimmenverlust aus. Bei der Landtagswahl in Sachsen kam die Partei 2019 bereits auf 27,5 Prozent. Nun zweifelt man, ob dieses Ergebnis zu halten sein wird.
Im dem Papier wird analysiert, dass die AfD durch die Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht „Protestwähler in nicht unerheblicher Zahl“ verliere.
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Abgeordneter: „Partei in die Krise gestürzt“
Die Analyse deckt sich mit einem Bericht der „Bild“. Diese zitierte kürzlich anonym einen Bundestagsabgeordneten der Partei, der Dampf abließ. „Weidel und Chrupalla haben die AfD in diese Krise gestürzt“, packte dieser aus.
Es könnte bei einem Wahl-Dämpfer bei der Europwahl 2024 sogar der Machtkampf zwischen Björn Höcke und den Parteichefs neu aufbrechen. Kurz nach der EU-Wahl findet der Bundesparteitag der AfD Ende Juni in Essen statt.