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AfD: Alice Weidel hat „Lust“ auf Kanzlerkandidatur – „Hirngespinst“

Die AfD will erstmals einen Kanzlerkandidaten für 2025 ins Rennen schicken. Wer das sein soll, bleibt offen. Doch wie realistisch ist das?

Die AfD will erstmals einen Kanzlerkandidaten für 2025 ins Rennen schicken. Wer das sein soll, bleibt noch offen. Doch wie realistisch ist das?
© IMAGO/Bernd Elmenthaler

Der rasante Aufstieg der AfD

Seit 2013 gibt es die Alternative für Deutschland (AfD). Seit ihrer Gründung hat die rechtspopulistische Partei einen rasanten Aufstieg hingelegt.

Die AfD liegt in Umfragen bundesweit derzeit zwischen 18 und 20 Prozent, in den fünf ostdeutschen Bundesländern noch deutlich höher. Laut Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl liegt die rechtspopulistische Partei sogar vor der SPD (18 Prozent) und vier Prozentpunkte vor den Grünen.

Am Sonntag (25. Juni) hat der AfD-Kandidat Robert Sesselmann im thüringischen Sonneberg Chancen, in einer Stichwahl zum Landrat bestimmt zu werden. Es wäre das erste kommunale Spitzenamt für die AfD bundesweit. Auch ist die Partei bereit, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen. Wie wahrscheinlich ist das?

AfD: Höcke, Weidel oder Chrupalla im Kanzleramt?

Für die nächste Bundestagswahl 2025 will die AfD erstmals einen Kandidaten für das Kanzleramt aufstellen. Auf die Frage, ob ihre Partei das angesichts des aktuellen Umfrage-Hochs in Erwägung ziehe, sagte Weidel den Sendern RTL/ntv: „Natürlich. Wir hätten das auch ohne diese Werte getan, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen.“

++ Exklusiv-Interview: Politikprofessor Wolfgang Schroder ordnet die Umfragewerte der AfD ein ++

Auf die Nachfrage, ob sie sich selbst eine solche Kandidatur zutraue, betonte die Parteivorsitzende: „Zutrauen kann man sich viel. Aber das ist völlig offen, wer dort antritt.“ Weidel führt die Oppositionspartei zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla. Dem Sender „Welt TV“ sagt sie: „Natürlich habe ich Lust“. Weiter betont die Co-Vorsitzende der AfD: „Andere haben aber auch Lust“. Weidel verwies darauf, dass die Parteimitglieder diese Frage entscheiden würden. Im nächsten Jahr soll abgestimmt werden.

Kommt der rechtsextreme thüringische AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke als Kandidat in Frage? Darauf antworte Weidel: „Rein theoretisch könnte er das tun.“ Sie gehe jedoch davon aus, dass Höcke aufgrund der erwarteten positiven Wahlergebnisse bei der Landtagswahl im nächsten Jahr in Thüringen verbleiben wird.

AfD: „Ganz düstere Zukunftsprognose“

In der Regel nominiert nur eine Partei, die realistische Chancen hat, das Amt des Regierungschefs zu erreichen, einen Kanzlerkandidaten. Ist das aufgrund der aktuellen hohen Umfragewerte also gegeben?

„Die AfD versucht ja, die parlamentarische Demokratie abzuschaffen und das nach allen Regeln der Kunst. Und natürlich würde das verheerende Auswirkungen für Migranten, für Geflüchtete in diesem Land, für andere Minderheiten in diesem Land bedeuten“, mahnt Judith Rahner im Interview mit dem WDR. Sie ist bei der Amadeu Antonio Stiftung für Rechtsextremismusprävention zuständig. Rahner weiter: „Also, das wäre wirklich eine ganz, ganz düstere Zukunftsprognose.“


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Gleichzeitig gibt sie in der „Aktuellen Stunde“ aber Entwarnung und sagt: „Ich glaube wirklich, dass es ein Hirngespinst ist von der AfD, die einen Höhenflug erlebt. Wir werden schnell sehen, dass sie auf den Boden der Tatsachen zurückkommen wird“. Auch die anderen Bundestagsparteien lehnen eine Zusammenarbeit mit der AfD ab.

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