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Mallorca: Wir saßen nachts im Tattoo-Studio – was zwischen Promille und Schmerz passierte

Wer ist eigentlich nachts in den Tattoo-Studios an Mallorcas Ballermann unterwegs und was lassen sich die nicht mehr nüchternen Urlauber stechen?

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© Sarah Fernández

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„Was auf Mallorca passiert, bleibt auf Mallorca“ – dieser Satz gilt vielleicht für alle dummen Aktionen und Szenen, die beim Party machen auf der Insel passieren. Sei es der Käse, den man volltrunken von sich gibt, im Rausch stolpert oder auf der Toilette einschläft.

Doch viele Angetrunkene zieht es nach dem Feiern im Bierkönig oder Megapark in die etlichen Tattoo-Studios am Ballermann. Aus der Laune heraus lassen sich die Urlauber die kuriosesten und ulkigsten Motive auf der Haut verewigen – und die lassen sich nicht so leicht vergessen oder aus dem Gedächtnis streichen wie eine peinliche Aktion im Suff. Wir haben uns eine Nacht in einem Tattoo-Studio am Ballermann aufgehalten, um zu schauen, was auf Mallorca zwischen Promille und Schmerz passiert.

Mallorca: Wir waren nachts im Tattoo-Studio

„Zwischen drei und vier Uhr morgens ist am meisten los“, erzählte uns der Mitarbeiter des Tattoo-Studios „Kratos“ an der Playa de Mallorca. Also machten wir uns mitten in der Nacht gegen zwei Uhr auf den Weg. Als wir den Laden erreichen, ist der Laden laden leer – dachten wir zumindest. Bis einer der Mitarbeiter verschmitzt nach hinten deutet. „Der schläft einfach beim Tätowieren“, lacht er. Als wir in den Raum lugen, liegt ein Mann auf der Pritsche. Er bekommt gerade ein Motiv am Bein gestochen – und döst dabei selig.

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Sein Wahl-Motiv ist dabei genauso kurios wie die Tatsache, dass er, während die meisten beim Tätowieren vor Schmerz das Gesicht verziehen, einfach eingepennt ist. Wir werfen einen Blick auf das fast fertige Tattoo und sehen eine frisch gestochene Bierflasche mit dem Etikett „Stauder“, die ungefähr 15 Zentimeter groß ist und auf seinem Unterschenkel prangert.

Bier und Band als dauerhaftes Mallorca-Souvenir

Der Unterschenkel gehört zu Philipp. Er stammt aus Gelsenkirchen, wie er uns später erzählt. „Wir haben im Megapark Junggesellenabschied gefeiert… dann war meine Gruppe plötzlich weg und da dacht ich, ich kann mich jetzt auch tätowieren lassen“, plappert er los. Überflüssig zu erwähnen, dass an diesem Abend bei der Truppe aus Gelsenkirchen ordentlich Alkohol floss. Das Bier-Motiv ist dabei nicht Philipps einziges Mallorca-Tattoo. Bereits in vorherigen Urlauben auf der Insel hat er sich das ein oder andere dauerhafte „Souvenir“ mitgenommen. Doch warum genau fiel die Wahl an diesem Tag auf eine Stauders-Bierflasche? „Ja… das trinkt man eben bei uns – und das ist richtig gut. Ist mein Lieblingsbier“, erzählt er weiter.

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Danach geht es direkt mit seinem zweiten Mallorca-Tattoo an diesem Abend weiter, dass ebenfalls einen Platz auf seinem Unterschenkel bekommt: das Logo seiner Lieblings-Metal-Band. Damit trägt er nun gleich zwei seiner liebsten Dinge unter der Haut, Band und Bier sozusagen. Sichtlich zufrieden steigt er von der Liege auf. Sein erster Griff geht zu den weißen Plüsch-Hasenohren, die er wieder aufsetzt.


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„Ich geh jetzt mal meine Freunde suchen. Tschüss“ und damit verschwindet Philipp mit seinen neusten Mallorca-Andenken hinaus in die Nacht. Entgegen unserer Vermutung blieb der Mann aus Gelsenkirchen der einzige, der sich in dieser Nacht ein kurioses Tattoo hat stechen lassen. Dafür aber ein Motiv, dass wir so schnell nicht vergessen werden – und wir wissen nun eins: Wenn wir das nächste Mal in Gelsenkirchen ein Stauders trinken, werden wir definitiv an Philipp denken.