Mallorca.
Sommer, Sonne, Sonnenschein – damit lassen sich zahlreiche Deutsche in den Urlaub auf Mallorca locken.
Doch die Entscheidung des RKI, die Insel wieder als Risikogebiet einzustufen, zeigt: Sicher ist der Urlaub auf Mallorca nicht, die Pandemie immer noch kaum einschätzbar.
Auch in diesem Sommer sollte dort wieder fast alles so sein wie vor der Pandemie: Am Ballermann kann wieder – wenn auch mit Maßnahmen – gefeiert werden, an den Stränden darf man sich sonnen, Hotels und Ferienwohnungen wieder gebucht werden.
Urlaub auf Mallorca: Inzidenzen steigen sprunghaft an
Im März wurde die Balearen-Insel als eine der ersten Urlaubsregionen in Europa wegen niedriger Inzidenzen nicht mehr als Risikogebiet eingestuft.
Doch jetzt könnte der Sommerurlaub auf der Insel bedroht sein. Ein erstes Anzeichen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) stufte am Freitag, 9. Juli, ganz Spanien, inklusive der Inseln, als Risikogebiet ein. Denn in den vergangenen Wochen sind die Inzidenzzahlen explosionsartig gestiegen. Derzeit liegt die Inzidenz für ganz Spanien bei 179 (Stand: 9. Juli).
Auf den Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera wird im Durchschnitt eine Inzidenz von 141 gemeldet. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Inzidenz derzeit bei 5,5.
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Vor exakt einem Monat lag die Inzidenz bei knapp 20 (Stand: 9. Juni), vor zwei Wochen (26. Juni) bei 26. Doch am Montag dieser Woche (5. Juli) waren schon 94 von 100.000 Menschen infiziert.
Der für das RKI entscheidende Wert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern ist damit deutlich überschritten worden – und die Zahlen steigen weiter.
Urlaub auf Mallorca: Droht dem Land die Hochstufung?
Doch für Urlauber ändert sich durch die Neueinstufung zunächst wenig. Wer von Mallorca aus nach Deutschland einreisen will, der muss wie bisher einen negativen Test vorzeigen, vollständig geimpft oder genesen sein. Dann muss man auch nicht in Quarantäne.
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Das ist die Baleareninsel Mallorca:
- Mallorca ist eine von insgesamt fünf Balearen-Inseln und liegt im westlichen Mittelmeer
- Die Entfernung zum Festland beträgt in etwa 170 Kilometer. Mit der Fähre ist die Insel von Barcelona aus in vier bis acht Stunden zu erreichen.
- Rund 923.000 Menschen leben Stand 2020 auf der Insel
- Die Hauptstadt der Insel heißt Palma
- Neben Spanisch wird auf Mallorca Katalanisch bzw. der Dialekt Mallorquinisch gesprochen
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Sollten die Zahlen aber weiter steigen, droht eine Einstufung ganz Spaniens oder der Balearen als Hochinzidenzgebiet. Dann droht dem Land dasselbe Schicksal wie Portugal oder neuerdings auch Zypern.
Denn mit der Einstufung kann man sich nicht mehr freitesten lassen. Sprich: Jeder, der von der Insel zurückkehrt und nicht geimpft oder genesen ist, muss fünf bis zehn Tage in Quarantäne. Das dürfte für den ein oder anderen Urlauber ein Grund sein, den Urlaub gar nicht erst anzutreten.
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Urlaub auf Mallorca: So reagiert Spanien
Die Entscheidung durch das RKI wird von Spanien allerdings kritisiert. Das Ministerium für Tourismus erklärte, dass die Inzidenz als Gradmesser für das Risiko eines Landes an Bedeutung verliere. Denn in Spanien sei die Impfrate hoch, die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus niedrig. Bei den Impfungen liege man zurzeit sogar vor Deutschland (47,8 Prozent gegen 43,7 Prozent), auch die Todesrate sei niedriger, berichtet unter anderem die „Frankfurter Rundschau“.
Auch Francina Armengol, balearische Ministerpräsidentin, ist von der Entscheidung der Deutschen nicht erfreut. Sie twitterte schon vor der Entscheidung: „Jetzt ist die Bevölkerung geimpft. Jetzt sind die Schutzlosen geschützt. Jetzt haben wir die Krankenhauseinweisungen gebremst. Die Impfkampagne hat alles verändert. Dieser Sommer unterscheidet sich grundlegend.“
In einem Interview, das sie der „Mallorca-Zeitung“ gab, ergänzte sie noch: „Jetzt muss man mit der Krankheit leben. Es ist der Moment, an andere Dinge zu denken als die Inzidenz.“
Ob das RKI das allerdings genauso sieht, ist eine andere Frage. Klar ist: Derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Fallzahlen in absehbarer Zeit fallen. Die Kurve zeigt eindeutig weiter nach oben. Ob da eine Einstufung als Hochinzidenzgebiet noch abwendbar ist, ist fraglich.