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Urlaub in Italien: Beliebte Touristenregion will durchgreifen – für Reisende könnte das bitter werden

Italien lebt auch von den Tourismus-Einnahmen. Doch mittlerweile ächzen manche Regionen unter den Massen an Urlaubern und greifen hart durch.

Italien lebt auch von den Tourismus-Einnahmen. Doch mittlerweile ächzen manche Regionen unter den Massen an Urlaubern und greifen hart durch.
© IMAGO/imagebroker

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Das Lied „Urlaub in Italien“ wird wohl von vielen Reisenden Jahr für Jahr wörtlich genommen. Viele Regionen in Italien werden von Urlaubern, Touristen oder Kreuzfahrern geradezu überlaufen. Manche Orte können den Andrang kaum noch stemmen.

Die Konsequenz: Ausgebuchte Unterkünfte, Staus und vollgestopfte Straßen, überrannte Sehenswürdigkeiten und knapper Wohnraum für Einheimische, da Wohnungen häufig zu Ferienunterkünften werden. Italienische Urlaubsorte suchen nach Lösungen – andere greifen bereits hart durch.

Urlaub in Italien: Orte fordern Begrenzungs-Maßnahmen

Der Comer See wurde bereits zu Ostern von Touristen überrannt. Die Orte rund um den See im Nordosten Italiens wollen das für die Hochsaison im Sommer vermeiden, wie das Portal „reisereporter“ berichtete.

So fordert der Bürgermeister von Tremezzina, Mauro Guerra, die Verwaltung auf, stärker in die Verkehrsströme einzugreifen. „Es ist wichtig, außerordentliche Bestimmungen für das Verbot oder die Beschränkung des Schwerverkehrs zu erlassen, vor allem für Reisebusse, aber auch in Bezug auf Fahrzeuge wie Lastkraftwagen, Sattelschlepper und so weiter“, heißt es laut der italienischen Tageszeitung „La Stampa“.

Der Präsident der Touristik-Unternehmer-Vereinigung Federalberghi Como, Luca Leoni, geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert: „es muss auf die Qualität der Ankommenden geachtet werden“. Denn die Hoteliers seien darüber besorgt, dass Reisebus-Touristen das Klientel der Luxushotels abschrecken könnten.

Auch will die italienische Regierung für das Fischerörtchen Cinque Terre eine Begrenzung der Ferienwohnungen und strengere Regeln für Kurzzeitvermietungen prüfen. Denn auch diese Orte geraten an ihre Grenzen. Die Bürgermeisterin von Riomaggiore, Fabrizia Pecunia, fordert deswegen ein „Sondergesetz“, mit dem die Besucherströme gelenkt und kontrolliert werden können. „Sonst sind die Jahre aus touristischer Sicht gezählt“, sagte sie gegenüber „La Repubblica“.

Urlaub in Italien: Hier gelten harte Regeln

In anderen italienischen Orten gibt es allerdings schon konkrete Beschränkungen für Urlauber und Touristen.

  • Portofino: Wer stehen bleibt, muss Strafe zahlen

Portofino ist vor allem für bunte Häuser bekannt. Diese werden unter anderem von zahlreichen Kreuzfahrttouristen bestaunt – ein Problem für die Region. Doch es wird seit dem Osterwochenende hart durchgegriffen. Zwischen dem Stadtkern und den Stränden gibt es jetzt zwei „rote Zonen“. Heißt: Touristen dürfen bis 18 Uhr nicht stehen bleiben.

Ja richtig gehört: Urlauber dürfen zwar spazieren gehen oder im Restaurant sitzen, anhalten und Sehenswürdigkeiten bestaunen geht jedoch nicht. Und wer stehen bleibt, muss mit Bußgeldern von 65 bis 275 Euro rechnen.

  • Sardinien: Strandplätze müssen via App reserviert werden

Das Handtuch reicht als Reservierungskennzeichnung nicht aus – zumindest nicht auf Sardinien. Auf der italienischen Insel gibt es Obergrenzen für den Zugang bestimmter Strände. Via App können Urlauber einen von 250 Tageseintritten buchen. Der Eintritt kostet meist zwischen 3,50 und sechs Euro, Kinder bis 12 Jahren dürfen die Strände kostenlos nutzen.

  • Venedig: 10 Euro Eintritt, bitte!

Auch ist für Urlauber in Venedig ein Eintrittsgeld geplant. Ab Sommer sollen Touristen zwischen drei und zehn Euro zahlen. Hotelgäste sind von der Pflicht allerdings ausgenommen. Ob das Ticket vor allem für Tagestouristen auch wirklich schon in diesem Sommer kommt, ist noch unklar.

Urlaub in Italien: Autofahrer aufgepasst!

  • Südtirol: Zahl an Übernachtungsgästen ist begrenzt

Südtirol ist aufgrund der Nähe zu Österreich ein besonders beliebtes Reiseziel. Laut „reisereporter“ verzeichnete die Region im vergangenen Jahr 34 Millionen Übernachtungen. Die Zahl an Airbnbs sei um 400 Prozent gestiegen.

Die Region habe „die Grenze dessen erreicht, was sie ertragen kann“, sagt Arnold Schuler, der für den Tourismus in der Region zuständig ist, gegenüber dem US-amerikanischen Fernsehsender CNN. Um dem entgegen zu treten, begrenzt Südtirol die Anzahl der Betten auf das Niveau von 2019, auf knapp 23.000.

Und: Ausflugsziele wie der Gletschersee Lago di Braies können Autofahrer nur noch mit einer Reservierung erreichen. Der Zugang zur Seiser Alm ist für Autos komplett gesperrt – außer für Einheimische und Hotelgäste.

  • Amalfiküste: Fahrverbote

Der Verkehr soll vor allem an der Amalfiküste reguliert werden. Auf dem Abschnitt zwischen Vietri sul Mare und Positano gilt für Wohnmobile und Wohnwagen schon länger in der Hauptsaison ein zeitweises Fahrverbot. Seit 2022 ist die Straße zeitweise auch für normale Autos gesperrt.

Heißt: An allen Wochenenden von Mitte Juni bis Ende September und an allen August-Tagen dürfen an geraden Tagen Autos mit geraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen tagsüber nicht fahren. An ungeraden Tagen dürfen Autos mit ungeraden Endziffern nicht fahren.


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  • Insel Procida, Linosa und Lampedusa: Autos verboten

Auf einigen italienischen Inseln ist das Autofahren sogar komplett verboten. Auf der kleinen Insel Procida im Golf von Neapel dürfen zwischen 1. März und 31. Dezember keine Privatfahrzeuge mehr fahren, die außerhalb der Region gemeldet sind. Ähnliches gilt auch auf den Inseln Lampedusa und Linosa.

Wer im August auf der Insel Giglio Urlaub machen will, darf nur mit dem Auto anreisen, wenn er länger als vier Tage bleibt, das plant der Bürgermeister Sergio Ortelli. Auch wird ein Eintrittsgeld von drei Euro im Sommer und zwei Euro im Winter fällig.