Um potenzielle Kunden zu erreichen, platzieren Firmen wie Rewe im Internet gezielt Werbung. Das Ziel ist es, die Nutzer da zu erreichen, wo sie sich häufig aufhalten.
Und das ist – wer hätte es gedacht – in sozialen Netzwerken. Ob auf Instagram, Twitter oder YouTube: Es gibt für Nutzer kaum eine Möglichkeit, die Werbung zu ignorieren.
Jetzt wirbt Rewe für mehr Nachhaltigkeit; ausgerechnet vor einem Video des russischen Propaganda-Senders RT.
Rewe: Heftiger Vorwurf – Finanzierung von russischer „Kriegspropaganda“
Der russische Sender RT, auch bekannt als RT DE, RT Deutsch oder Russia Today, steht immer wieder in der öffentlichen Kritik. Dem Auslandsfernsehsender mit Sitz in Moskau wird vorgeworfen, ein Propagandakanal der russischen Regierung zu sein. Die Kritik kommt nicht von ungefähr: RT wurde 2005 vom russischen Staat gegründet und wird seither von ihm finanziert.
Anfang Februar 2022 verlangte man in Deutschland die Einstellung des deutschsprachigen Programms von RT. Auf dem YouTube Kanal „RT“ berichtet der Sender weiterhin regelmäßig auf Englisch, auch über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
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Das ist Rewe:
- Rewe wurde 1927 in Köln gegründet
- Damals schlossen sich 17 Einkaufsgenossenschaften zusammen
- Der Name leitet sich von „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften“ ab
- Es gibt rund 3.300 Rewe-Filialen (Stand 2020), viele bieten inzwischen einen Lieferservice an
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Jetzt hat ein Facebook-Nutzer einen Screenshot geteilt, auf dem zu sehen ist, dass vor den Videos des vermeintlichen Propaganda-Senders Werbung von Rewe geschaltet wird.
Sein Kommentar: „Deutsche Firmen wie Rewe finanzieren durch Werbung auf YouTube russische Kriegspropaganda“.
Rewe: YouTube verstößt gegen Sicherheitsversprechen
Klar ist, dass Firmen, die Werbung auf YouTube schalten, nur begrenzt Einfluss darauf nehmen können, vor welchen Videos ihre Inhalte gezeigt werden.
Auch Rewe weist in einem Kommentar unter dem Facebook-Post darauf hin. Der Supermarkt merkt jedoch auch an, dass die geschaltete Werbung gegen das Sicherheitsversprechen von YouTube verstöße.
Rewe bedankt sich für den Hinweis und kündigt an, sich mit den zuständigen Ansprechpartnern von YouTube in Verbindung zu setzen.
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Durch das Sicherheitsversprechen wird Werbepartnern von YouTube garantiert, dass „hoch kontroverse“ Inhalte automatisch von ihren Anzeigen ausgeschlossen werden. Dies gilt ebenfalls für aktuell sensible Inhalte – wozu auch der andauernde Krieg in der Ukraine zählt.
Das Versprechen soll theoretisch genau das verhindern, was Rewe jetzt passiert ist: Nämlich, dass das Unternehmen mit fragwürdigen Inhalten in Zusammenhang gebracht wird.