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Rewe, Lidl, Aldi & Co: Praktischer Service wird kaum von Kunden genutzt – dabei gibt es ihn schon seit Monaten

Ein praktischer Service bei Rewe, Lidl, Aldi und Co. wird von den Kunden kaum genutzt. Dabei gibt es ihn schon seit Monaten.

© picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd

Aldi, Edeka, Rewe und Co.: Revolution bei Pfand-Rückgabe – dieses Gerät macht's möglich

Ein praktischer Service bei Rewe, Lidl, Aldi & Co. und niemand nutzt ihn? Normalerweise schreien Kunden förmlich nach Verbesserungen beim Supermarkt und Discounter. Jetzt bekommen sie eine und merken es anscheinend nicht einmal.

Denn diesen Service bei Rewe, Lidl, Aldi & Co. kennen nur wenige. Dabei könnten sie sich so den ein oder anderen Gang zum Recyclinghof sparen.

Rewe, Lidl, Aldi & Co: Recyclingidee scheitert

Schon seit einem Jahr können Kunden im Supermarkt Elektrokleingeräte entsorgen – doch offenbar nutzt kaum jemand diese Möglichkeit. Ein altes Smartphone, ein elektronischer Rasierer oder eine Zahnbürste mit Motor, das kannst du alles in beinahe jeden Supermarkt oder Discounter abgeben. Hast du das gewusst?


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Und das geht bereits seit dem 1. Juli 2022. Das Umweltbundesamt hatte sich dadurch so viel versprochen, doch wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur nun öffentlich macht, wird diese Möglichkeit kaum genutzt und viele Kunden wissen nicht einmal, dass es sie gibt.

Das sagen Rewe, Lidl, Aldi & Co.

Sowohl von Edeka, Penny, Lidl als auch Aldi Nord heißt es, dass die Rückgabemöglichkeit „eher vereinzelt“, „wenig“, „verhalten“ oder „nur in Maßen“ genutzt werde. Einzig und allein Kaufland meldet, dass Kunden „die Möglichkeit zur Rückgabe von Elektrogeräten bisher gerne“ annehmen würden. Bei Netto variiere dies je nach Standort.

Die Deutsche Umwelthilfe sieht die Schuld hier allerdings nicht bei den Kunden, sondern bei den Händlern selbst. Die Rücknahmepflicht würde „schlecht oder gar nicht umgesetzt“. Das hätten Stichproben bestätigt. Entweder wurde die Rücknahme dort gar nicht angeboten oder der Hinweis darauf nahezu versteckt.

Umweltschützer klagen Supermärkte an

„Die Ergebnisse sind massiv erschreckend. Wir sehen bei den betroffenen Märkten eine massive Blockadehaltung gegen geltende Gesetze“, so die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Darum werde man nun gerichtlich gegen insgesamt elf Handelsketten vorgehen, heißt es. Und auch von den jeweiligen Landesbehörden fordert Metz eine strengere Kontrolle.


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Der Handelsverband Deutschland (HDE) weist die Schuld allerdings von sich. „Die Mengen, die zurückgegeben werden, bleiben deutlich hinter den Erwartungen der Unternehmen zurück. Das hat zur Folge, dass es schwer möglich ist, eine Routine bei der Rückgabe und im Umgang mit den Elektrokleingeräten zu entwickeln“, argumentiert Geschäftsführerin Antje Gerstein. Auch spreche sie für den gesamten Handel, der die Rücknahmepflicht weiterhin eher als Aufgabe der „öffentlichen Entsorger, Hersteller oder Wertstoffhöfe“ sehe.

Sammelquote geht weiter zurück

Seit dem 1. Juli 2022 müssen Supermärkte, Discounter und Drogerien, deren Verkaufsfläche die magische Grenze von 800 Quadratmetern überschreitet, alte Elektrogeräte bis zu einer Kantenlänge von 25 Zentimetern annehmen. Allerdings nur, wenn sie grundsätzlich oder mehrfach im Jahr auch solche verkaufen. Mit dieser Maßnahme sollte die Umwelt besser geschützt werden, da bereits seit Jahren die Sammelquote von Elektroschrott immer weiter abnimmt. (mit dpa)